Großbritannien reduziert drastisch die Entwicklungsunterstützung

Großbritannien reduziert drastisch die Entwicklungsunterstützung

Um die militärischen Kapazitäten des Landes zu stärken, wird das Budget für die Entwicklungszusammenarbeit in Großbritannien erheblich gesenkt. Dies führte zum Rücktritt der Ministerin für Entwicklungszusammenarbeit aus Protest. Anstatt die finanziellen Mittel zu erhöhen, wird nun die Unterstützung für verteidigungsrelevante Maßnahmen priorisiert, was auf eine konservative Herangehensweise hindeutet anstatt eines sozialdemokratischen Ansatzes. Premierminister Keir Starmer sieht sich durch die wirtschaftlichen Gegebenheiten jedoch gezwungen, diese Politik zu verfolgen. Er plant, den Anteil der Entwicklungsunterstützung von 0,5 Prozent auf 0,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts bis 2027 zu senken, um damit die Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Dies bedeutet eine jährliche Einsparung von 6 Milliarden Pfund, was ungefähr 7,3 Milliarden Euro entspricht.

Die Situation wird weiter kompliziert, da ein erheblicher Teil des Hilfsbudgets bereits für die Unterbringung von Asylsuchenden verwendet wird. Tatsächlich fällt demnach nur etwa 0,15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für echte Auslandshilfe an, wie die BBC berichtet.

Diese Entscheidung hat viele führende Mitglieder von Starmer’s eigener Partei aufgebracht, insbesondere die Vertreter der linken Fraktion, die ihm vorwerfen, dies geschehen zu lassen, um bei dem kürzlichen Besuch von US-Präsident Trump wohlgefällig zu wirken. Anneliese Dodds, die Ministerin für internationale Entwicklung, hat aufgrund dieser Kürzungen ihren Rücktritt erklärt und den Premierminister in einem Schreiben darauf hingewiesen, dass solche Einsparungen die Versorgung der Schwächsten beeinträchtigen und das Ansehen Großbritanniens im Ausland schädigen könnten. Sie äußerte auch Bedenken, dass Großbritannien seine Rolle in mehreren afrikanischen, karibischen und westlichen Balkanstaaten reduzieren könnte, besonders in Anbetracht des zunehmenden Einflusses Russlands.

Inmitten dieser Kontroversen hat die konservative Oppositionsführerin Kemi Badenoch Premierminister Starmer für seine Entscheidung gelobt, was in diesem politischen Kontext als bemerkenswerte Einigkeit betrachtet wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert