Hamburg steht vor der Bundestagswahl 2025: Die Kandidaten im Überblick
In Hamburg wird am kommenden Sonntag eine der kürzesten und zugleich umstrittensten Wahlperioden mit der Bundestagswahl 2025 abgeschlossen. Die entscheidende Frage ist, ob der SPD-Kanzler Olaf Scholz weiterhin an der Spitze stehen wird oder ob Friedrich Merz von der CDU den Kanzlersessel erobern kann. Wie die Bürger der Hansestadt entscheiden, wird in wenigen Tagen sichtbar.
Für alle, die wissen möchten, welche Kandidaten Hamburg im Bundestag vertreten könnten, hat das Abendblatt einige Vertreter der großen Parteien getroffen. Dabei äußerte Aydan Özoğuz von der SPD ihre Freude über ein erhöhtes Interesse der Wähler an den öffentlichen Nahverkehrsangeboten in ihrem Wandsbeker Wahlkreis. Bernd Baumann, der führende Kopf der AfD in Hamburg, hingegen zeigte in einem Interview sein Interesse, mit J. D. Vance, dem ehemaligen Vize von Donald Trump, zu Abend zu essen.
Am Donnerstag um 18 Uhr können die Hamburger weiter spannende Fakten über die Wahl erfahren, sowohl während als auch nach den Wahlen.
Wussten Sie, dass für den CDU-Politiker Christoph de Vries das Jahr 2015 eine große Niederlage brachte, als er aus der Bürgerschaft ausschied? Oder dass Jan van Aken, der Vorsitzende der Linken, sein erstes Geld mit dem Austragen von Abendblatt-Ausgaben verdiente? Diese und andere interessante Details zu den Kandidierenden finden Sie in unseren Kurzsteckbriefen.
Für die anstehende Bundestagswahl sind in Hamburg rund 1,299 Millionen Menschen wahlberechtigt. Aktuell haben etwa 35 Prozent von ihnen Briefwahlunterlagen beantragt, was laut Landeswahlleiter Oliver Rudolf ein bemerkenswert hohes Interesse widerspiegelt. Dies ist bemerkenswert, angesichts der kurzen Vorlauffrist und des späten Wahltermins, der durch das Ende der Ampelkoalition in Berlin bedingt war.
Auf der Plattform X, früher bekannt als Twitter, kursiert ein Video, das angeblich die gezielte Vernichtung von Briefwahlunterlagen mit Stimmen für die AfD in Hamburg zeigen soll. Oliver Rudolf hat jedoch klar gestellt, dass es sich hierbei um ein Fake-Video handelt, und erklärt, woran man dies erkennen kann.
Am Wahlsonntag besteht die Möglichkeit, die Auszählung der Stimmen ab 18 Uhr in den Wahllokalen zu beobachten. Die Wahlvorstände sorgen dafür, dass eine ordnungsgemäße Auszählung gewährleistet ist. Auch die öffentliche Auszählung der Briefwahl kann vor Ort verfolgt werden. Informationen zu den Standorten sind ebenfalls verfügbar, wobei das vorläufige amtliche Endergebnis möglicherweise gegen 22.30 Uhr bekanntgegeben wird.
Ein wichtiger Hinweis: Selbst wenn ein Kandidat oder eine Kandidatin ein Wahlkreis gewonnen hat, garantiert dies nicht automatisch den Einzug in den Bundestag. Aufgrund der Reform des Wahlrechts muss die Bundeswahlleiterin zunächst ausrechnen, wie viele Mandate den Parteien aus Hamburg zustehen. Daher könnte es vorkommen, dass auch Wahlkreissieger, die keinen Spitzenplatz auf ihrer Landesliste haben, nicht berücksichtigt werden.
Für die Wahlhandlung gibt es am Sonntag ein spezielles Angebot für diejenigen, die eine bequemere Anreise zum Wahllokal wünschen: Der Anbieter Lime stellt E-Scooter und Leihräder, die an diesem Tag kostenfrei genutzt werden können, zur Verfügung.
Zudem fanden am Samstag in Hamburg mehrere Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und Faschismus statt, an denen etwa 40.000 Menschen teilnahmen. Die Protestierenden zogen durch die Innenstadt bis zum Heiligengeistfeld. Die Veranstaltungen, die sowohl von Fridays for Future als auch von der Gedenkstätte KZ Neuengamme organisiert wurden, hatten unterschiedliche Ansätze, darunter auch einen „Demo-Rave“. Details zu diesen Ereignissen können in unserem Blog nachgelesen werden.
In Harburg plante die AfD ihren Wahlkampfabschluss in der Friedrich-Ebert-Halle. Verschiedene Protestaktionen fanden vor dem Gebäude statt. Über die Geschehnisse vor Ort berichten wir ebenfalls in unserem Blog.