Streit ums Konklave: Skandal-Kardinal fordert Teilnahme an Papstwahl

Rom. Vor Jahren fiel Angelo Becciu, einer der führenden Kirchenmänner im Staatssekretariat unter Papst Franziskus, nach einem großen Finanzskandal in Ungnade. Der 76-jährige Kardinal wurde zu einer Haftstrafe verurteilt, die jedoch noch nicht rechtskräftig ist. Becciu beteuert seine Unschuld und fordert nun, an der kommenden Papstwahl teilnehmen zu dürfen.

Franziskus hatte Becciu im September 2020 aus seinen Ämtern im Kardinalrat entfernt und ihm damit das Recht auf Teilnahme am Konklave entzogen. Im Januar 2024 verweigert sich der Skandal-Kardinal diesem Entzug jedoch und argumentiert, dass seine Verbannung keinen rechtlichen Bezug hat. Er weist darauf hin, dass Franziskus ihn 2022 zum Konsistorium eingeladen hatte.

Kardinal Pietro Parolin, aktueller vatikanischer Staatssekretär, stemmt sich laut Gerüchten gegen Beccius Aufnahme in das Kollegium der Papstwähler. Es wird jedoch vermutet, dass die Frage in den kommenden Generalkongregationen behandelt werden wird.

Die Wahl des 267. Papstes beginnt am 7. Mai im Vatikan und ist eine der geheimsten Prozesse innerhalb der katholischen Kirche.