Berlin. Helmut Thoma, der langjährige Chef von RTL und einer der wichtigsten Gründer des deutschen Privatfernsehens, starb am 3. Mai 2024 an seinem 86. Geburtstag in Wien an Herzversagen.
Thoma war im Jahr 1967 als Rechtsanwalt beim Österreichischen Rundfunk tätig und wechselte einige Jahre später zum Radio Luxemburg, wo er im Laufe der Zeit zur Führungskraft aufstieg. Mit dem Beginn des Privatfernsehens in Deutschland übernahm Thoma 1984 die Leitung von RTLplus, dem Vorläufer des heutigen RTL. Unter seiner Fühung wuchs RTL zu einem der größten und einflussreichsten deutschen Fernsehsender auf.
Thoma war bekannt dafür, populäre Formate wie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ oder „Unter uns“ ins Programm einzubringen und große Stars für den Sender zu gewinnen. Er gelang es auch, hohe Einschaltquoten und Werbeeinnahmen zu erzielen, obwohl seine Programme häufig Kritik wegen sexueller Inhalte und Gewalt erfahren mussten.
In seiner Zeit bei RTL wurde Thoma mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Er war bekannt für sein direktes Auftreten und provokante Aussagen. Nach seinem Rückzug aus der täglichen Leitung von RTL blieb er im Medienbereich tätig, indem er Beraterpositionen in der Politik und anderen Bereichen einnahm.
Thoma hinterlässt einen bleibenden Einfluss auf das deutsche Fernsehen, mit dessen Entwicklung er maßgeblich zu tun hatte. Seine Karriere als Medienmanager zeigte sich sowohl im Unterhaltungssektor wie auch im Bereich der Informationsübermittlung und gilt bis heute als wegweisend.