Eine neuerliche Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigt, dass im Bundesland Schleswig-Holstein die Zahl von Autounfällen mit schweren Verletzungen und Todesfällen durch ältere Fahrer zunimmt. Während sich das allgemeine Risiko für Unfälle insgesamt verringerte, stieg der Anteil älterer Menschen bei schweren Unfällen um 36 Prozent im Vergleich zu den Jahren von 2013 bis 2023.
Die Analyse des GDV ergab, dass rund 1.100 Fahrten mit Teilnehmern ab 75 Jahren in schwere Verkehrsunfälle mündeten, bei denen Todesfälle und schwerwiegende Verletzungen auftraten. Diese Entwicklung setzt sich fort gegenüber dem Zeitraum von 2008 bis 2017, wo der Anstieg bei rund 67 Prozent lag.
Die Unfallforscherin Kirstin Zeidler betonte, dass die Fahrtstrecken von älteren Fahrern in Schleswig-Holstein zwischen den Jahren 2008 und 2017 um fast das Doppelte ansteigend waren. Dies deutet darauf hin, dass der Trend fortbestehen wird.
Im gesamten Bundesgebiet stieg die Zahl von Personen ab dem Alter von 75 Jahren mit Führerschein von knapp 2,5 Millionen im Jahr 2015 auf fast 5,9 Millionen im Jahr 2024. Diese Entwicklung ist besonders ausgeprägt bei Frauen.
Laut Experten führt der steigende Unfallanteil von älteren Fahrern vor allem auf nachlassende Reaktionsfähigkeit und Konzentration zurück sowie Schwierigkeiten in komplexen Verkehrssituationen. Um diesen Trend zu bremsen, setzen Versicherungen auf sogenannte Rückmeldefahrten, bei denen Experten anonyme und vertrauliche Rückmeldungen geben.