Istanbul erschüttert von starkem Erdbeben und zahlreichen Nachbeben

Am Mittwochnachmittag erlebte die Millionenmetropole Istanbul ein heftiges Erdbeben mit einer Stärke von 6,2 auf der Richterskala. Das Beben begann um 12:49 Uhr und währte etwa 13 Sekunden, während es mehrere Hundert Nachbeben verursachte. Die türkische Regierung berichtete über rund 150 Verletzte, doch keine Todesfälle.

Geologen warnen vor einem weiteren starken Beben in der Region. Der Marmarameer tektonische Spalt ist bekannt für seine erhöhten Erdbebenrisiken. Das Hauptbeben könne noch kommen und würde erhebliche Folgen haben. Der Innenminister Ali Yerlikaya bestätigte, dass das Beben am Mittwoch das stärkste in der Region seit über 25 Jahren war.

Die Stadt mit ihren 16 Millionen Einwohnern geriet ins Chaos. Menschen verließen ihre Wohnungen und suchten Schutz im Freien oder in Parks. Telefonnetze und Internet waren teilweise gestört, was die Notfallsituation erschweren konnte. Einige Berichten zufolge haben Menschen aus Angst aus Fenstern gesprungen und sich dabei verletzt.

Während des Bebens und der Nachbeben wurden keine eingestürzten Gebäude festgestellt, lediglich ein leerstehendes Haus im Bezirk Fatih kippte um. Auch Schäden an Straßen, Flughäfen und öffentlichen Verkehrsmitteln blieben aus.

Präsident Erdogan sicherte den Bürgern zu, dass alle staatlichen Institutionen in Alarmbereitschaft sind und die Situation genau beobachtet wird. Oppositionsführer Ekrem Imamoglu, der aktuell inhaftiert ist, appellierte im Netz an Einheit und Zusammenhalt während des Katastrophenfalls.

Das Erdbeben hatte auch in benachbarten Ländern wie Griechenland und Bulgarien nachwirken lassen. In Teilen Griechenlands wurden Warn-SMS versendet und Erdstöße gespürt, während sich das Beben in Bulgarien im südöstlichen Grenzgebiet deutlich bemerkbar machte.

Die Stadt Istanbul wird von Experten als schlecht auf ein solches Ereignis vorbereitet angesehen. Die Warnsysteme sind teilweise unzureichend und viele Gebäude könnten bei einem starken Beben gefährdet sein.