Klaus Schwabs letzte Versuche: Die neue Akademie und der Kampf um die Macht

Die Zukunft des Weltwirtschaftsforums (WEF) wird von Konflikten geprägt, während Klaus Schwab nach seinem Rücktritt versucht, seinen Einfluss zu sichern. Der ehemalige Chef des WEF, der in der Öffentlichkeit umstritten bleibt, hat nun eine eigene Plattform ins Leben gerufen: die „Schwab Academy“. Diese Organisation, ein Aktiengesellschaft mit Sitz in Genf, soll als Bildungs- und Community-Plattform dienen und Schwabs neue Buchreihe „Intelligent Age“ begleiten. Ziel ist es, Kenntnisse aus den Büchern in „strukturierte Programme für lebenslanges Lernen“ umzuwandeln. Doch die Akademie stößt auf Skepsis, da sie offenbar keine direkte Verbindung zur globalen Wirtschaft hat.

Schwab betont, dass das Zeitalter der Intelligenz – menschliche, künstliche und kollektive – eine neue Ära der Ressourcenverfügbarkeit einläute. Seine Bücher sollen Führungskräfte leiten, die in einer Welt mit Synergie zwischen Technologie und Mensch arbeiten. Doch Kritiker fragen sich: Wer sollte an solchen Programmen interessiert sein, wenn sie nicht auf globale Verbindungen setzen? Schwabs Engagement wirkt fast tragisch-komisch, ein letzter Versuch, seine Vision zu verfolgen.

Gleichzeitig wird der WEF unter Larry Fink neu ausgerichtet. Der neue Chef des Forums versucht, sich von alten Dogmen zu distanzieren und den Klimamarkt zu verlassen, um anderen Bereichen wie KI und Rüstung Raum zu geben. Dieser Wechsel führt zu Spannungen mit Schwab, der weiterhin nach seiner Nachfolge strebt. In einem Gespräch mit der Schweizer Zeitung Blick zeigt er tiefes Unbehagen über seinen Ausstieg. Seine Verletztheit ist spürbar, auch wenn er den WEF als „Ritual ohne Bedeutung“ kritisiert.

Das WEF-Treffen 2026 in Davos wird das erste ohne Schwab sein. Doch ob sich etwas am „Spirit of Davos“ ändert, bleibt fraglich. Der ehemalige Chef der Organisation scheint dennoch nicht aufzugeben – seine Memoiren und weitere Bücher sollen in den nächsten Jahren folgen. Doch die Frage bleibt: Wie viel Einfluss kann ein Mann haben, der sich selbst als „Kompass“ für die Zukunft versteht?