Kurdische Arbeiterpartei erklärt Waffenstillstand mit Ankara

Kurdische Arbeiterpartei erklärt Waffenstillstand mit Ankara

Berlin/Ankara. Nur zwei Tage nach einem bedeutsamen Aufruf von Abdullah Öcalan hat die PKK, die als verbotene kurdische Arbeiterpartei bekannt ist, einen sofortigen Waffenstillstand mit der Türkei erklärt. Laut der mit der PKK verbundenen Nachrichtenagentur ANF gilt dieser Waffenstillstand ab heute. „So lange wir nicht angegriffen werden, werden unsere Kräfte keine bewaffneten Aktionen durchführen“, wurde in der Mitteilung der PKK festgehalten.

Die Entscheidung folgt einem Aufruf des inhaftierten Gründers Abdullah Öcalan, der am Donnerstag die PKK dazu aufforderte, die Waffen niederzulegen und sich aufzulösen. Die PKK stellt jedoch Bedingungen für die vollständige Umsetzung dieses Aufrufs. Ein zentrales Anliegen ist es, dass Öcalan in die Lage versetzt wird, unter freien Umständen zu leben und zu arbeiten.

Die PKK führt seit den 1980er Jahren einen bewaffneten Kampf für die Errichtung eines kurdischen Staates oder zumindest für mehr Autonomie im Südosten der Türkei. In jüngerer Zeit hat die Gruppe jedoch erklärt, von der Forderung nach einem unabhängigen Staat Abstand genommen zu haben. Ihr Hauptquartier befindet sich in den sichereren Regionen der Kandil-Berge im Irak, und der Konflikt hat bislang zehntausende Menschen das Leben gekostet. Abdullah Öcalan sitzt seit 1999 in Haft auf der Gefängnisinsel Imrali.

Die letzte Waffenruhe wurde 2013 ausgerufen, jedoch wurde der Friedensprozess im Sommer 2015 eingestellt. In der Türkei sowie in der EU und den USA wird die PKK als Terrororganisation eingestuft.

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