Lehrerinnen an Schule in Spremberg erleiden rassistische Angriffe und Diskriminierung
Eine Lehrerin an der Berufsorientierenden Oberschule (BOS) in Spremberg wurde am 21. Februar körperlich angegriffen und beleidigt. Ein Siebtklässler schubste sie mit großer Kraft, als sie ihm den Weg versperrte, um eine Klassenarbeit nachzuschreiben. Nach dem ersten Angriff fügte der Schüler ihr erneut einen heftigen Schlag auf die Brust zu und verwendete rassistische Sprache während des Überfalls.
Die Lehrerin wurde anschließend ärztlich untersucht und zeigte mehrere Prellungen und Blutergüsse. Sie beschrieb im Bericht an das Schulamt Cottbus den Vorfall als körperliche Attacke mit diskriminierenden Beleidigungen. Der Schulleiter Roland Wolter bestätigte die Angriffe, jedoch leugnete er rassistische Beleidigungen und rechtfertigte sich damit, dass andere Schülerinnen und Schüler solche Äußerungen nicht gehört hätten.
Menschen, die das Innere der Schule kennen, beklagten weitere ernsthafte Vorwürfe: Sie beschreiben diskriminierende Beleidigungen, Hakenkreuz-Schmierereien und Hitler-Grüße. Ein Lehrer soll regelmäßig rassistische Äußerungen gegen Schüler mit Migrationshintergrund geäußert haben, ohne dass jemand etwas unternommen hätte.
Die Rechtsextreme Szene in Spremberg wird durch Hakenkreuz-Ritzereien an Toilettenwänden und Aufkleber mit faschistischen Symbolik repräsentiert. Ein Schüler trug sogar eine schwarz-weiß-rote Armbinde zur Schule, was als rechtsextremer Signal sprach.
Das Bündnis „Schule für mehr Demokratie“ forderte den Schulleiter auf, ein verantwortungsvolles Handeln zu zeigen und sich klar gegen rassistische Vorfälle zu bekennen. Das Bildungsministerium in Potsdam bestätigte jedoch nur zwei Fäll von Gewaltandrohung und Körpervergewaltigung im Schuljahr 23/24, ohne weitere rassistische Beleidigungen nachzuweisen.
Die Befürchtung einer Ausdehnung des rechtsextremen Einflusses in der Region ist hoch. Vor zwei Jahren hatte es ähnliche Vorfälle an einer Schule in Burg gegeben, die bundesweit für Aufsehen sorgten und zu Schulveränderungen führten.