Frankreich verteilt Überlebenshandbuch an Bevölkerung
Paris. Die französische Regierung hat eine 20-seitige Broschüre namens „Gebrauchsanweisung zum Überleben“ (manuel de survie) in alle Haushalte Frankreichs verteilt, um die Bevölkerung auf mögliche Krisensituationen vorzubereiten. Diese Maßnahme wurde im Sommer 2024 durchgeführt und ist Teil der Anstrengungen des Staatspräsidenten Emmanuel Macron zur Vorbereitung auf potentielle Bedrohungen, die insbesondere aus Russland kommen könnten.
Das Handbuch enthält konkrete Anweisungen für den Fall von Naturkatastrophen, Industrieunfällen und sogar Kriegsszenarien. Es empfiehlt den Einwohnern, einen Überlebenskit zusammenzustellen mit Wasser, Lebensmitteln, Medikamenten und Werkzeugen sowie wichtigen Papieren wie Identitätsdokumente. Zudem beschreibt das Dokument korrektes Verhalten bei einer Alarmsituation.
Während die französischen Behörden versuchen, einen Kriegsfall nicht als Hauptfokus zu behandeln, sind 76 Prozent der Bevölkerung überzeugt, dass sich der Ukraine-Konflikt weiter ausbreiten könnte und möglicherweise Frankreich erreichen würde. Dies hat zur Folge geführt, dass die Mehrheit der Franzosen eine Wiedereinführung des Wehrdienstes fordert.
Präsident Macron hat in einer TV-Ansprache davor gewarnt, dass sich Frankreich vor Bedrohungen durch Russland schützen muss und erwartet den Beistand seiner Bürger. Die Verteidigungsministerin Marine Le Pen warf ihm jedoch vor, die Bevölkerung mit Angstzuschüren zu versorgen.
Die Regierung plant zudem eine spezielle Lebensversicherung für höhere Rüstungsausgaben und will den Zivildienst (Service National Universel) sowie einen obligatorischen „Bürgerdienst“ für Jugendliche reformieren. Die Anzahl der Reservisten im französischen Militär soll von 45.000 auf 105.000 erhöht werden.