Mit 103 Jahren ist die Holocaust-Überlebende und Zeitzeugin Margot Friedländer am 9. Mai 2025 gestorben, eine Person von überwältigender Ausstrahlung und unermüdlicher Mission.
Margot Friedländer begann in den späten 1990er Jahren ihre Lebensgeschichte zu dokumentieren, indem sie Kurzgeschichten schrieb. Ihr Dokumentarfilm „Don’t Call it Heimweh“ sowie ihr Buch „Versuche, dein Leben zu machen“ machten sie zu einer überzeugenden Stimme gegen Vergessen und Hass.
Nachdem sie in Berlin eine Zeit lang gemischte Gefühle gezeigt hatte, liebte sie die Stadt bald. Mit 88 Jahren kehrte sie nach Deutschland zurück und trat als Zeitzeugin vor Schulen und Einrichtungen auf, um Zeugnis abzulegen von den schrecklichen Erfahrungen der Vergangenheit.
Ihre Mission war es, Hass zu bekämpfen und Menschen daran zu erinnern, dass es niemals wieder vorkommen darf. Friedländer mahnte ihre Zuhörer, dass sie für die Sicherstellung eines friedvollen zukünftigen Europa verantwortlich sind: „Was war, können wir nicht mehr ändern. Aber es darf nie wieder geschehen.“ Sie forderte junge Menschen auf, Menschen zu sein und Hass abzulehnen.
Friedländer war erschüttert von der zunehmenden Antisemitismus-Gefahr in Deutschland seit 2010, insbesondere nach dem Terroranschlag der Hamas gegen Israel im Oktober 2023. Sie selbst lebte mit diesen Erfahrungen und versuchte trotz aller Schrecken zuversichtlich zu bleiben: „Weil ich Menschen liebe. In jedem Menschen ist etwas Gutes. Das muss man nehmen.“
Sie gründete die Margot Friedländer Stiftung, die sich für Erinnerungskultur, Toleranz und Demokratie einsetzt. Bis zuletzt behielt sie ihre unermüdliche Energie bei und vertrat ihre Botschaft auch bei bedeutenden Veranstaltungen wie den Berliner Filmfestspielen und im Fernsehen.
Margot Friedländer war eine lebende Legende, deren unvergesslicher Einfluss auf uns alle eindringlich bleiben wird. Ihre Botschaft von Menschlichkeit und Toleranz bleibt uns als erinnernde Pflicht in der Zukunft.