Mit den USA an der Spitze des Handels
Im Jahr 2024 nahmen die Vereinigten Staaten erstmals nach neun Jahren die Position des wichtigsten Handelspartners Deutschlands ein und verdrängten damit China auf den zweiten Platz. Der entscheidende Faktor für diesen Wechsel war ein Rückgang der deutschen Exporte in das chinesische Reich.
Mit einem Außenhandelsumsatz von 252,8 Milliarden Euro erlangten die USA 2024 diesen Spitzenplatz, und das, obwohl der Handelsumsatz insgesamt nahezu konstant blieb. China folgt nun auf dem zweiten Rang mit einem Außenhandelsvolumen von 246,3 Milliarden Euro, was einen Rückgang um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Dies ist vor allem auf den Rückgang der deutschen Exporte nach China zurückzuführen, die um 7,6 Prozent sanken, da das Land zunehmend seine eigenen Produkte herstellt und weniger auf Importe aus Deutschland und anderen westlichen Ländern angewiesen ist.
In der Zeitspanne von 2016 bis 2023 war China unangefochtener Spitzenreiter unter den Handelspartnern Deutschlands. Nach den USA und China rangieren die Niederlande an dritter Stelle mit einem Außenhandelsumsatz von 205,7 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 4,2 Prozent entspricht.
Im Jahr 2024 flossen die meisten deutschen Exporte in die USA. Waren im Wert von 161,4 Milliarden Euro wurden dorthin exportiert, was einem Anstieg von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Gegensatz dazu beliefen sich die Importe aus den USA auf 91,4 Milliarden Euro, was einem Rückgang um 3,4 Prozent bedeutet. Dies führte zu einem Exportüberschuss von 70 Milliarden Euro im Handel mit den USA, verglichen mit 63,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Frankreich und die Niederlande folgten auf den Plätzen zwei und drei der wichtigsten Abnehmerländer deutscher Exporte, mit Werten von 116,2 Milliarden Euro und 110,5 Milliarden Euro.
Im Bereich der Warenimporte aus China gab es 2024 einen leichten Rückgang um 0,3 Prozent, wodurch der Gesamtwert auf 156,3 Milliarden Euro fiel. Gleichzeitig sank der Wert der deutschen Exporte nach China auf 90 Milliarden Euro, was ein Handelsdefizit von 66,3 Milliarden Euro zur Folge hatte. Trotz der gesunkenen Importe bleibt China der bedeutendste Lieferant Deutschlands.
Die deutsche Automobilindustrie bleibt ein zentraler Bestandteil des Außenhandels. Im Jahr 2024 exportierte sie Kraftwagen und -teile im Wert von 262 Milliarden Euro, ein Rückgang um 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die wichtigsten deutschen Exportgüter folgten mit Maschinen im Wert von 216,5 Milliarden Euro und chemischen Erzeugnissen im Wert von 138,6 Milliarden Euro.
Bei den Importen dominierten ebenfalls Kraftwagen und -teile mit einem Wert von 142,1 Milliarden Euro. Dies war ein Rückgang um 5,8 Prozent, gefolgt von Datenverarbeitungsgeräten sowie elektrischen und optischen Erzeugnissen im Wert von 134,3 Milliarden Euro.
Insgesamt exportierte Deutschland im Jahr 2024 Waren im Wert von 1.556 Milliarden Euro und importierte Waren im Wert von 1.316,9 Milliarden Euro. Dies bedeutet einen Rückgang der Exporte um 1,2 Prozent und der Importe um 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Außenhandelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 239,1 Milliarden Euro ab, was eine Steigerung gegenüber den 217,7 Milliarden Euro im Jahr 2023 darstellt.