Neue Generation und Widerstands-Kollektiv: Spaltung der Klimabewegung unter schwerer Kritik

Politik

Die sogenannte „Letzte Generation“ hat sich in zwei kontrastierende Strömungen aufgeteilt, wobei die Konflikte zwischen Methoden und Zielen spätestens seit 2023 deutlich wurden. Die neue Gruppe „Neue Generation“ verfolgt eine gewaltfreie, basisdemokratische Strategie, während das Widerstands-Kollektiv auf direkte Aktionen setzt – beides jedoch unter massiver öffentlicher Kritik.

Die ursprüngliche Bewegung, die sich 2021 gegründet hatte und mit Protestaktionen wie dem Blockieren von Straßen oder der Verweigerung von Steuern auffiel, hat nach drei Jahren an Einfluss verloren. Die Gruppe gab zwar nicht offiziell auf, doch ihre Aktivitäten haben sich stark reduziert. Stattdessen entstanden zwei Nachfolger: die „Neue Generation“ und das Widerstands-Kollektiv. Während letzteres weiterhin mit radikalen Maßnahmen wie dem Zerstören von Tesla-Fahrzeugen oder der Störung von Druckereien auffällt, versucht die Neue Generation, eine breitere gesellschaftliche Akzeptanz zu gewinnen – was jedoch oft auf Skepsis stößt.

Ein zentraler Streitpunkt ist die Frage, ob Klimaschutz durch Massenproteste oder durch direkten Widerstand erreicht werden soll. Die Neue Generation kritisiert die Politik für ihre „Menschlichkeit“ und verspricht, die Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Doch ihre Aktionen, wie das Blockieren von Zeitungsdruckereien, stoßen auf heftige Vorwürfe der Zensur und des Verstoßes gegen den Journalismus. Das Widerstands-Kollektiv hingegen wird beschuldigt, die Gesellschaft zu spalten und durch illegale Mittel politischen Druck auszuüben – ein Vorgehen, das von vielen als unverantwortlich kritisiert wird.

Experten wie Vincent August von der Humboldt-Universität betonen, dass beide Gruppen zwar unterschiedliche Ansätze verfolgen, aber in ihrer Wirksamkeit stark limitiert sind. Die „Neue Generation“ versucht, eine alternative politische Plattform zu schaffen, doch ihre Teilnehmenden stammen überwiegend aus der eigenen Bewegung, was ihre Legitimität untergräbt. Das Widerstands-Kollektiv hingegen setzt auf Klarheit und Unmittelbarkeit – ein Weg, der zwar radikal wirkt, aber keine breite Unterstützung findet.

Die Auseinandersetzung um die Zukunft der Klimabewegung zeigt, wie schwer es ist, zwischen radikaler Aktion und gesellschaftlicher Akzeptanz zu balancieren. Die Kritik an beiden Gruppen bleibt jedoch unerbittlich: Während die „Neue Generation“ als naiv und ideologisch verbohrt gilt, wird das Widerstands-Kollektiv für seine illegale Praxis verurteilt. Beide Strömungen scheinen in einer Sackgasse zu stecken – ein deutliches Zeichen für die Schwäche der Klimabewegung im Angesicht von politischer und wirtschaftlicher Blockade.