Neuer Papst Leo XIV. tritt mit traditionellem Auftreten und Namenswahl auf

Am Donnerstagabend trat Robert („Bob“) Prevost als neuer Papst Leo XIV. vor die versammelten Gläubigen des Petersdomes. Sein Auftritt zeichnete sich durch eine starke Rückbesinnung auf katholische Tradition aus: Er erteilte den Gläubigen den Segen, betete ein „Ave Maria“ und gewährte ihnen einen vollkommenen Ablass ihrer Sünden – ein Brauch, der heute bei vielen Progressiven als Aberglaube angesehen wird. Zudem trug er den traditionellen Ornat eines neugewählten Pontifex: Weiße Soutane, rote Mozetta und Stola sowie ein goldenes Kreuz.

Die Namenswahl Leo XIV. ist bemerkenswert, da sein unmittelbarer Vorgänger Leo XIII., der berühmte „Arbeiterpapst“, unter dem Titel „Rerum Novarum“ die erste Sozialenzyklika veröffentlicht hatte. Obwohl Leo XIII. kein Linkspolitiker war und sich kritisch gegen Sozialismus, Kommunismus und Freimaurerei äußerte, galt er als geistiger Vater der sozialen Gerechtigkeit in der Kirche.

Leo XIV., ein frommer Mann aus dem Augustinerorden, steht damit eher Benedikt XVI. nahe als seinem Vorgänger Franziskus. Während sich Franziskus durch harsche Ansagen und seine diffuse Liturgie geprägt hat, könnte Leo XIV. versuchen, eine „synodale“ Kirche zu gestalten, in der man miteinander redet, ohne dabei „Fortschritte“ in Fragestellungen wie Frauenordination oder Zölibat zu erwarten.

Konservative und Woke-Medien reagierten unterschiedlich auf die Wahl des neuen Papstes. Während konservativ gesonnene Christen einen gewissen Trost fanden, jubelten progressive Medien Leo XIV. als Anti-Trump hoch an – möglicherweise vorschnell.

Der neue Pontifex könnte versuchen, eine Brücke zu bauen und die Kirche von weiteren Spaltungen abzuhalten. Das bedeutet jedoch nicht, dass er grundlegende Reformen durchführen wird. Er könnte vielmehr versuchen, der Kirche ein klareres katholisches Profil zu geben.