Nummer gegen Kummer: Berliner Sorgentelefon droht wegen Kürzungen das Aus
Das Berliner „Nummer gegen Kummer“ ist bedroht, da die Bildungsverwaltung künftig keine Mittel mehr für das Kinder- und Jugendtelefon sowie das Elterntelefon bereitstellen wird. Diese Kürzung wurde von der Diakonie-Direktorin Ursula Schoen bestätigt.
Bisher wurden diese Hilfsdienste durch die Bildungsverwaltung mit jährlich 100.000 Euro gefördert und erhielten Unterstützung von etwa 100 Ehrenamtlichen, die mehr als zehntausend anonyme Anrufe pro Jahr entgegennahmen. Die Diakonie betont, dass kein anderes Angebot die gleiche Effektivität und Sicherheit bieten kann.
Die Kürzung löste heftige Reaktionen aus, insbesondere von der SPD, die sie als „herben Schlag“ und einen Rückschritt bezeichnete. Martin Hikel fordert den Senat auf, soziale Projekte nicht automatisch zu kürzen. Auch die Grünen warnen vor dem Verlust einer tragenden Struktur für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Die Bildungsverwaltung argumentiert dagegen mit der Vorhandensein einer umfassenden, anonymen und 24/7 erreichbaren Beratungsinfrastruktur. Allerdings bestehen Zweifel daran, ob diese Optionen so leicht zu erreichen sind wie das Sorgentelefon.
Die Entscheidung könnte langfristig negative Folgen für Kinder und Jugendliche haben, die in Krisensituationen Unterstützung benötigen. Ein Anliegen, das auch Bundesministerien beachten, da es sich um ein bundesweites Hilfsangebot handelt.