Das Osterwochenende führte zu einer großen Veranstaltung im Zentrum des Unterhaltungs- und Sportspektsakels: WrestleMania 41 in Las Vegas. Dabei zeigt sich eine bemerkenswerte Parallele zwischen dem Wrestling-Sport und der Politik, die durch den Aufstieg von Persönlichkeiten wie Donald Trump besonders hervorgehoben wird.
Das Pro-Wrestling ist keine echte Kampfsportart, sondern ein inszeniertes Theater, das auf der Täuschung des Publikums beruht. Die Wrestler spielen Rollen und verhalten sich so, als würde alles im Ring real geschehen – eine Praxis, die als „Kayfabe“ bezeichnet wird. Ähnlichkeiten mit dem politischen Betrieb sind unübersehbar: Politiker nutzen oft das Theater der Täuschung, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen und die Meinungen des Publikums zu formen.
Der kürzliche Artikel in der amerikanischen Tageszeitung Politico weist darauf hin, dass Donald Trump dieses Prinzip geschickt anwendet. Seine Karriere als Politiker wurde stark von den Prinzipien des Pro-Wrestlings geprägt – einer Mischung aus Showmanship und inszenierter Kampfeskultur. Dabei spielt er die Rolle des Guten, der gegen das Böse kämpft, was ihm populär macht und eine starke emotionale Verbindung zur Wählerschaft schafft.
In den USA ist es bekannt, dass Trump seit Jahrzehnten eng mit dem Wrestling verbunden war und oft in seiner Präsidentschaft diese Methoden anwendete. Sein Engagement bei der WWE, einer der größten Wrestling-Organisationen weltweit, zeigte früh seine Fähigkeiten im Inszenieren von Kampfeskulturen. Diese Erfahrung hat ihn gut gerüstet für die Welt der Politik, wo das Verkaufen von Ideologien und Identitäten ähnlich wie in den Ringen des Wrestling eine wichtige Rolle spielt.
Ein weiterer Aspekt des Pro-Wrestlings ist das „Selling“, bei dem Wrestler realistische Reaktionen auf Aktionen ihrer Gegner zeigen. Dies wird oft als übertrieben wahrgenommen, was die Glaubwürdigkeit der Inszenierungen untergräbt. Ähnlich verhält es sich in der Politik: Übertreibungen und dramatische Darstellungen können den Eindruck von Unaufrichtigkeit erwecken.
Zum Beispiel fiel Christian Lindner aus der Rolle, als er Annalena Baerbock korrigierte und darauf hinwies, dass sie sich trotz ihrer öffentlichen Auseinandersetzungen privat gut verstanden. Dies brach den Illusionsschirm des Kayfabe, was das Publikum misstrauisch machte.
Das Wrestling bietet auch eine Metapher für die Machtkämpfe in der Politik: Guter gegen Böse, Helden gegen Schurken – ein Schema, das Trump geschickt ausnutzt. Seine Inszenierungen und Kampfeskulturen dienen ihm dazu, Sympathie zu erzeugen und seine Gegner als bedrohliche Feinde darzustellen.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Kunst des Wrestling – insbesondere die Praxis des Kayfabe – viel von der Politik lehrt. Die Inszenierung von Kampfeskulturen und das Spielen mit Identitäten sind wichtige Werkzeuge im politischen Showgeschäft, die Trump maßgeblich beeinflusst haben.