Schwaben: Bereit für einen Ministerpräsidenten mit türkischen Wurzeln?

Schwaben: Bereit für einen Ministerpräsidenten mit türkischen Wurzeln?

Im Jahr 2025 wird jeder Dritte in Deutschland ausländische Wurzeln haben. Doch ist das Land bereit für einen Regierungschef mit türkischem Namen? Am 8. März nächsten Jahres wählen die Wähler Baden-Württemberg ihren neuen Ministerpräsidenten, und eine der entscheidenden Fragen lautet: Ist Cem Özdemir im Rennen um das Amt?

Özdemir, dessen Eltern aus Anatolien nach Deutschland kamen, ist seit langem als Kandidat für die Regierungschefposition mit türkischen Wurzeln gehandelt. Im Wahlkampf steht er gegen Manuel Hagel von der CDU, einen bisher noch wenig bekannten Landeschef im Alter von 36 Jahren. Aktuell liegt die CDU deutlich vor den Grünen in Umfragen.

Özdemir ist Bundeslandwirtschafts- und Bundesbildungsminister, während sein Konkurrent Hagel im Eiltempo Karriere bei der Sparkasse Ehingen machte und sich als Politiker durchsetzte. Im Vergleich zum 72-jährigen Winfried Kretschmann, dem langjährigen Grünen-Landesvater, ist Hagel ein junger Nachwuchskadett.

Ein Hauptproblem für Hagel besteht darin, dass die CDU nach der Bundestagswahl in den Umfragen abgerutscht ist. Ein weiteres Hindernis: Özdemir profitiert potenziell von Kretschmanns Amtsbonus und genießt bei vielen Wahlkreisen hohe Beliebtheit.

Die Frage bleibt offen, ob Baden-Württemberg bereit ist für einen Regierungschef mit türkischen Wurzeln. Der Wahlkampf im Süden Deutschlands wird in den kommenden Monaten sicherlich aufregend und spannend werden.