Titel: Verdachtsmomente bei israelischem Beschuss von Rettungskräften im Gazastreifen
Berlin/Gaza. Ende März haben israelische Soldaten im Gazastreifen mehrere unbeteiligte Rettungskräfte getötet, was die offizielle Version der Armee nun infrage stellt. Nach dem Tod von 15 palästinensischen Sanitätern und Feuerwehrleuten durch Schüsse israelischer Soldaten hat das Palästinensische Rotkreuz (PRCS) Videomaterial veröffentlicht, das die Behauptung der Armee in Frage stellt.
Am 23. März wurden mehrere Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge im Gazastreifen beschossen. Die israelische Armee hatte damals erklärt, dass Fahrzeuge ohne Lichtsignal auf den Standort Soldaten zugefahren seien und dabei Terroristen getötet worden seien.
Nun stellt das PRCS jedoch, basierend auf Ton- und Videoaufnahmen eines Mobiltelefons eines der Opfer, die Rettungsvehikel deutlich gekennzeichnet mit eingeschaltetem Blaulicht dar. Ein UN-Diplomat hat diese Aufnahmen an die New York Times weitergeleitet, die sie veröffentlichte.
Die Aufzeichnung zeigt den Konvoi unter Beschuss geraten und enthält auch Gebete der Opfer sowie unverständliche Kommandorufe auf Hebräisch. Nach Einschätzung des PRCS wurden die unbewaffneten Rettungskräfte aus nächster Nähe erschossen, was der israelischen Darstellung widerspricht.
Ein Team des Internationalen Roten Kreuzes hat Veränderungen im Bodenstrukturen durch Satellitenbilder belegt. Diese deuten darauf hin, dass die Leichen mit Fahrzeugen in einem Massengrab verscharrt wurden. Die israelische Armee bestreitet diese Anschuldigungen.
Die Bundesregierung fordert eine umfassende Untersuchung der Vorfälle und hebt die Bedeutung des Schutzes humanitärer Helfer hervor.