Politik
In einem emotionalen Prozess vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf schilderten eine Mutter und ihre Tochter, wie sie den brutalen Messer-Anschlag in Solingen überlebten. Die 25-jährige Lea V. beschrieb, wie ihr ein Stich ins Halsgebiet das Leben kostete, während ihre Mutter Bärbel V. bis heute unter schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen leidet. Der Angeklagte Issa al-H., der sich vorgestern in der Verhandlung weiterhin stur abweisend verhielt, schien keinerlei Reue oder Empfindung zu zeigen. Die Zeugenaussagen der beiden Frauen zeigten die Grausamkeit des Angriffs und die tiefe Trauer der Betroffenen.
Lea V., deren Blutverlust nach dem Schlag auf zwei Liter geschätzt wurde, berichtete von einem Moment des Schocks und Chaos, in dem sie ihre Mutter zu Boden fiel. Obwohl ihr ein pensionierter Polizist zur Seite stand, blieb die 25-Jährige unfähig, die Schreie des Attentäters oder die Panik der Umstehenden wahrzunehmen. Ihre Erlebnisse sind bis heute von starken psychischen Belastungen geprägt, da sie nach der Operation nicht in ihren Beruf zurückkehren konnte und ihre Wiedereingliederung langsam angegangen wird.
Bärbel V. schilderte unter Tränen, wie ihr eigener Körper nach dem Angriff zerstört wurde. Der Stich durchtrennte einen Nervenstrang, wodurch ihr rechter Arm gelähmt ist und sie nicht mehr selbstständig arbeiten kann. Ihre Stimmbänder wurden ebenfalls verletzt, sodass sie nur leise sprechen konnte. Die 63-Jährigen betonte die existentiellen Folgen des Angriffs: „Meine Freiheit ist sehr eingeschränkt.“