Stella Merendino: Vom Krankenpflegerjob ins Bundestag

Stella Merendino: Vom Krankenpflegerjob ins Bundestag

Krankenpflegerin Stella Merendino, 30 Jahre alt und Sprecherin der Berliner Krankenhausbewegung, ist nun als eine von fünf neuen Abgeordneten für die Linke im Bundestag vertreten. Nach ihrer erfolgreichen Kämpfung für einen Entlastungsvertrag während der Coronapandemie hat sie sich in die Politik gewagt und den Wahlkreis Berlin-Mitte knapp verloren, nur um einige tausend Stimmen an die Grünen zu hintergehen.

Merendino ist erst im Jahr 2023 der Linken beigetreten, kurz nachdem Sahra Wagenknecht abgetreten war. Sie hat sich widerstrebend zur Kandidatur überreden lassen und profitierte vom starken Abschneiden der Linke in Berlin. Ihr Ziel ist es nun, ihre Erfahrungen aus der Notaufnahme im Krankenhaus zu nutzen, um für ein besseres Gesundheitswesen einzutreten.

„Politik ist eigentlich gar nicht meins“, erzählte sie ihren Parteigenossen bei ihrer ersten Kandidatur. Trotzdem hat sie sich entschlossen, in die Politik vorzudringen und aktiv zu kämpfen. „Es wird uns niemand etwas schenken, wenn wir nicht selbst dafür kämpfen.“

Im Bundestag will Merendino den Gesundheitsausschuss betreten, um Fallpauschalen im Gesundheitswesen abzuschaffen. Sie ist sich ihrer Fähigkeiten sicher: „Ich habe auch schon Polytrauma-Reanimationen neben leicht cholerischen Ärzten überstanden.“ Zu ihren wichtigsten Ratschlägen gehörte, dass sie nicht zulassen soll, dass zu viele Menschen an einem zerren und vorschnell keine Entscheidungen treffen.

Merendino hat vor, zwischen ihrem Job als Krankenpflegerin in der Notaufnahme und ihrer Arbeit im Bundestag hin- und herzuwechseln. „Ich freue mich, dass ich ab Mai wieder eine Schicht in der Notaufnahme arbeiten kann.“