Die 27. Analysewoche der Energiewende hat erneut gezeigt, wie unzuverlässig die Erneuerbaren sind. In den ersten drei Tagen der Woche fehlte der Wind tagsüber und die Hitze ließ die PV-Stromerzeugung stark schwanken. Doch in der Nacht zu Donnerstag kam der Wind zurück, was zu einem plötzlichen Rückgang der Strompreise führte. Am Freitag stieg die Produktion kurzfristig auf 45 GW, um am Wochenende unter 30 GW abzusinken. Die Preisschwankungen waren enorm: Während Frankreich am Mittwoch teueren Strom aus Deutschland importierte und im Abendbetrieb wieder exportierte, blieb die deutsche Nachfrage unkontrolliert.
Besonders auffällig war der Preisverlauf am Dienstag: von 40 €/MWh bis zu 120 €/MWh in der Mittagszeit, gefolgt von einem stärkeren Anstieg ab 18 Uhr auf über 300 €/MWh. Frankreich nutzte die Situation geschickt aus – zwischen 20:00 und 21:00 Uhr importierte das Land 2,58 GWh Strom zum Preis von 1,2 Millionen Euro. Doch selbst als Frankreich ab 22:00 Uhr für Importe zahlen musste, blieb der Gewinn immens. Die Preise für deutsche Exporte stiegen bis zu 1.228 €/MWh, während die Nachfrage in Deutschland weiter anstieg.
Die Wind- und PV-Stromerzeugung lag im Gesamtdurchschnitt bei 55,1 Prozent der gesamten Stromerzeugung, wobei die regenerative Produktion immer wieder den Bedarf übertraf. Dies führte zu negativen Preisen, bei denen Erneuerbare-Produzenten leer ausgingen und Steuerzahler für ihre überflüssige Energie zahlen mussten. Die Daten zeigen eine klare Abhängigkeit von Importen – die konventionelle Stromerzeugung folgt der erneuerbaren Produktion, doch bei Bedarf wird der fehlende Strom aus dem Ausland importiert.
Die 27. Analysewoche unterstreicht die wirtschaftliche Instabilität Deutschlands: Die Abhängigkeit von wechselhaften Wetterbedingungen und unvorhersehbaren Preisschwankungen droht den gesamten Energiesektor zu destabilisieren.