Titel: Erfolge und Personalengpässe im neuen Finanzamt Berlin International
Seit Ende 2023 hat das neue Finanzamt Berlin International, das sich um ausländische Unternehmen in der Stadt kümmert, beachtliche Erfolge verbuchen können. Bereits innerhalb eines Jahres ist der Betrag an nicht gezahlten Steuern von 153 Millionen auf knapp 51 Millionen Euro gesunken. Allerdings bricht die Behörde zunehmend unter Personalmangel zusammen und benötigt weitere Mitarbeiter, um den hohen Anforderungen gerecht zu werden.
Das Finanzamt Berlin International hat inzwischen rund 240 Mitarbeiter beschäftigt, was fast der ursprünglich geplanten Personalstärke entspricht. Trotzdem sind noch etwa 100 Vollzeitstellen nicht besetzt. Diese Engpässe wirken sich auch auf die Gesamtkostenreduzierungspläne aus: Das Finanzamt plant Einsparungen von sechs Millionen Euro durch die Entlassung mehrerer Stellen, was bei vielen als ein unverzeihlicher Fehler angesehen wird.
Der SPD-Abgeordnete Sebastian Schlüsselburg betont, dass jede zusätzliche Person, die dem Amt zur Verfügung steht, nötig ist, um drohende Kürzungen in wichtigen Bereichen zu verhindern. Er fordert den Finanzsenator Stefan Evers (CDU) auf, die unbesetzten Stellen nicht der Haushaltskürzung zum Opfer fallen zu lassen.
Der Sprecher der Senatsverwaltungen für Finanzen bestätigte jedoch, dass unbesetzte Stellen in den Finanzämtern nicht gestrichen werden sollen. Trotzdem sind Pläne vorhanden, mehr als 130 Stellen ohne Personal zu belassen, um Einsparungen von sechs Millionen Euro zu erzielen.
Zudem wird Künstliche Intelligenz (KI) im Finanzamt zunehmend eingesetzt werden und gemeinsam mit anderen Bundesländern technische Lösungen entwickelt. Allerdings kritisieren Experten die Entscheidung, Einsparungen bei der Einstellung von Verfahren und Personal auszuführen.
Die Diskussion um den Einsatz zusätzlichen Personals im Finanzamt Berlin International zeigt deutlich, dass es erhebliche Herausforderungen gibt, wenn es darum geht, das Steuereinnahmenpotenzial effektiv zu nutzen. Die Frage ist nun, ob die Pläne der Behörde zur Kostenreduzierung den Erfordernissen gerecht werden können oder ob sie lediglich dazu dienen sollen, eine kurzfristige Sparphase durchzustehen.