Titel: Salafisten-Aussteiger Lau vor zweitem Verstoß enttarnt
Sven Lau, ein ehemaliger Prediger in der Salafisten-Szene, wurde im Mai 2019 auf Bewährung aus dem Gefängnis freigelassen und trat kurz darauf dem nordrhein-westfälischen Ausstiegsprogramm Islamismus (API) bei. Zu dieser Zeit wurden seine Aktivitäten von den Ermittlern als plötzliche Distanzierung vom radikalen Islam interpretiert, was jedoch von vielen Experten mit Skepsis betrachtet wurde.
Im April 2023 trug Lau in der Bewährungszeit an einem Salafisten-Event teil und wurde dabei beobachtet. Diese Tatsache deutete darauf hin, dass er seine radikale Haltung nicht verändert hatte. Das API reagierte jedoch nur indirekt auf diesen Vorfall, indem es die Zusammenarbeit mit Lau einstellte.
Im März 2024 gab Lau in einem Podcast zu, dass er sich 2019 zur Teilnahme am API bereit erklärt habe, um aus dem Gefängnis entlassen zu werden. Er betonte weiterhin seine Ablehnung von „Neuerungen des Islam“, was als Zeichen seiner unveränderten salafistischen Haltung interpretiert wird.
Die jüngsten Enthüllungen und Vorwürfe gegen Lau führten zu einer Kritik an der Effektivität des API. Im Landtag wurde deutlich, dass nur etwa 17% aller Fälle seit dem Beginn des Programms erfolgreich abgeschlossen wurden. Dennoch versuchen politische Akteure, die Fortdauer und Wirksamkeit des Programms weiterhin zu rechtfertigen.