In Ungarn hat das Parlament mit großer Mehrheit beschlossen, in der Verfassung festzuschreiben, dass es nur zwei Geschlechter gibt – Männern und Frauen. Zusätzlich wurde eine Verfassungsänderung verabschiedet, die den Schutz der seelischen und moralischen Entwicklung von Kindern als Grundrecht mit Vorrang vor anderen Rechten einbezieht. Diese Änderungen stützen das bereits bestehende Verbot von Pride-Paraden.
Am 10. Mai stimmten 140 Mitglieder des ungarischen Parlaments zugunsten der Verfassungsänderungen, während nur 21 dagegen votierten. Die Änderung wurde initiiert und unterstützt von Ministerpräsident Viktor Orbans Fidesz-Partei. Bereits im März hatte das Parlament die jährlichen Pride-Paraden verboten.
Vor dem Gebäude des Parlaments fanden lautstarke Protestkundgebungen statt, bei denen Demonstranten den Eingang blockierten und von der Polizei entfernt werden mussten.
Die aktuelle Verfassung Ungarns stammt aus dem Jahr 2011 und hat einen starken Bezug zu Nation und Glauben. Sie wurde mehrmals geändert, seitdem sie im Jahr 2020 festgelegt hat, dass eine Mutter nur weiblich sein darf und ein Vater nur männlich.
