Trauer um Horst Köhler: Staatsakt für den ehemaligen Bundespräsidenten in Berlin
Am Dienstagmorgen gedenkt die Bundesrepublik Deutschland des verstorbenen Bundespräsidenten Horst Köhler mit einem Trauerstaatsakt, der eine besondere Auszeichnung darstellt. Ein solches Ereignis wird nur in seltenen Fällen ausgerichtet und basiert auf einer Regelung aus dem Jahr 1966. Der Trauerstaatsakt ist als „Ausdruck höchster Würdigung durch die Bundesrepublik Deutschland einer Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, die sich hervorragend um das deutsche Volk verdient gemacht hat“ definiert.
Horst Köhler war nicht nur der erste Bundespräsident ohne Parteizugehörigkeit, sondern auch der erste, der aus politischen Gründen zurücktrat. Sein Engagement über viele Jahre erstreckte sich auf die Finanzpolitik und die Förderung afrikanischer Belange. nun ist er in Berlin verstorben.
Der gegenwärtige Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Trauerstaatsakt angeordnet. Dieser beginnt mit einem Trauergottesdienst im Berliner Dom, in dem Gedenkansprachen gehalten und musikalische Darbietungen geboten werden. Anschließend folgt das Große Militärische Ehrengeleit – ein feierliches militärisches Abschiedszeremoniell vor der Kathedrale. Den Abschluss bildet ein Trauerempfang im Berliner Rathaus, zu dem Steinmeier einlädt.
Anwesend sind die höchsten Vertreter der Verfassungsorgane des Bundes sowie Angehörige, Freunde und Weggefährten von Köhler. Auch prominente Vertreter aus den Bereichen Politik, Religion, Wirtschaft und Kultur werden erwartet.
Diese Art der Ehrung wurde bisher vor allem ehemaligen Bundespräsidenten, Bundeskanzlern, Bundestagspräsidenten und in einigen Fällen auch Bundesministern zuteil. Ein bemerkenswertes Beispiel ist der Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer, der 1977 von der Roten Armee Fraktion ermordet wurde. Der letzte Trauerstaatsakt fand im Januar des vergangenen Jahres für den CDU-Politiker Wolfgang Schäuble statt.
In der öffentlichen Diskussion wird Köhler als ein Präsident in Erinnerung bleiben, der einen einheitsstiftenden Ansatz verfolgte, im Gegensatz zu aktuellen tendenziellen Polarisierungen. ihm wird Respekt und Anerkennung zuteil für seine unermüdlichen Bemühungen um das Land und seine Bürger.