Trotz Todesfall am Set: „Rust“ mit Alec Baldwin debütiert im Kino

Berlin. Der Western „Rust – Legende des Westens“, der am 1. Mai in die Kinos kommt, ist bereits durch einen tödlichen Unfall während der Dreharbeiten in Schlagzeilen geraten. Dabei kam die Kamerafrau Halyna Hutchins ums Leben, als Alec Baldwin versehentlich eine Waffe mit scharfer Munition abfeuerte. Hutchins‘ Tod und die Verletzung des Regisseurs Joel Souza haben den Film zu einem kontroversen Thema gemacht.

Nach intensiven Ermittlungen wurden der Regieassistent und die noch junge Waffenmeisterin wegen Verletzungsdelikts verurteilt, während Baldwin selbst von seinen Anwälten vor Gericht verteidigt wurde. Im Juli vergangenen Jahres wurde jedoch das Verfahren gegen ihn eingestellt.

Baldwin und Souza beschlossen trotz der Tragödie den Film zu beenden, um Hutchins‘ künstlerische Leistung in Ehren zu halten. „Rust“ bietet eine kindliche Perspektive auf den wilden Westen, die bisher kaum dargestellte Sichtweise von Kindern in dieser harten Welt.

Der Dreizehnjährige Lucas, interpretiert von Broadway-Nachwuchsstar Patrick Scott McDermott, kämpft allein ums Überleben. Als er versehentlich einen Mann tötet, gerät seine Zukunft in Gefahr. Ein mysteriöser Fremder befreit ihn aus der Haft und beginnt eine Flucht durch die weite Prärie des Westens.

In dieser düsteren Welt ohne klare moralische Richtlinien sind alle Akteure verdächtig, weder Gesetzeshüter noch skrupellose Kopfgeldjäger lassen sich unterscheiden. Die Werte der damaligen Zeit spiegeln sich in den heutigen Verhältnissen wider.

Halyna Hutchins hat mit ihrem überwältigenden visuellen Stil und epischen Aufnahmen eine einzigartige Atmosphäre geschaffen, die den düsteren Charakter des Films bestimmt. Der Film ist ein starker atmosphärischer Bericht von einem Niemandsland voller resignierter Menschen.

Ein ungewöhnlicher Western, der nicht nur das klassische Männertum thematisiert, sondern auch eine weibliche Perspektive auf diese Welt bietet.