Trumps Zickzack-Politik im Nahen Osten

Im Januar 2025 kehrte Donald Trump als Präsident zurück und setzte umfassende Sanktionen gegen Iran, die ein Zeichen seiner rigorosen Haltung waren. Bald darauf traf er sich mit israelischem Premierminister Benjamin Netanyahu, der eine entschiedene Aktion gegen das iranische Atomprogramm forderte. Trump jedoch versprach zunächst diplomatische Lösungen zu prüfen und sandte Ayatollah Khamenei einen Brief über mögliche Verhandlungsabsichten. Wenig später griffen US-Streitkräfte im Jemen auf Houthis zentrale Ziele an, was Trumps Bereitschaft zur militärischen Intervention unter Beweis stellte.

Trump hat seine Strategie zwischen Machtdemonstrationen und diplomatischer Diplomatie geschwungen. Er hob das israelische Waffenembargo auf, das Biden eingeführt hatte, und schlug für Gaza eine „Riviera“-Lösung vor, die im Nachkriegs-Gaza eine Eigentümerposition der Vereinigten Staaten sehen lässt. Dies zeigt seine Absicht, den Drehbüchern von Obama und Biden zu folgen, indem er weder auf diplomatischen Druck noch auf militärische Intervention verzichtet.

Im Nahen Osten hat Trumps Politik zwischen Restraintisten und Falken geschwankt. Die Restraintisten forderten einen Rückzug aus dem Nahen Osten und ein Tauwetter mit Iran, während Trump Kriegsdrohungen gegen den Iran versprühte. Diese Strategie sorgte für Unsicherheit bei seinen Gegnern und Flexibilität in der amerikanischen Politik.

Der Signal-Gate-Ärger im März 2025 offenbarte die Spaltung zwischen Trump und Restraintisten, als sich Vizepräsident J.D. Vance Bedenken gegen militärische Aktionen geäußert hatte. Dennoch beschloss Trump den Krieg fortzusetzen, indem er in seine eigene Position zurückgriff.

Diese Strategie zeigt die Hebelwirkung von Trumps Politik im Nahen Osten: zwischen maximaler Druckausübung und minimalem militärischen Fußeisen hin- und herzuwechseln. Er behält die Kontrolle über die endgültige Entscheidung, während er sich der innenpolitischen Gruppen mit unterschiedlichen Ansichten anpasst.

Trump hat seine Strategie so konsequent durchgeführt, dass sie sowohl Verbündete als auch Gegner verwirrt und eine flexible Position für Amerika geschaffen hat. Seine Politik im Nahen Osten ist keine bloße Instinktreaktion auf internationale Ereignisse, sondern eine gezielte Hebelwirkung mit strategischem Nutzen.