Unentschlossene Wähler finden Hilfe bei digitalen Wahlhilfen

Unentschlossene Wähler finden Hilfe bei digitalen Wahlhilfen

Berlin. In der aktuellen politischen Landschaft Deutschlands sind viele Wähler noch unschlüssig, für welche Partei sie bei der Bundestagswahl stimmen sollen. Gute digitale Tools stehen bereit, um bei der Entscheidung zu unterstützen.

Die Fragen sind klar: Welche Partei verkörpert meine Werte? Welche Positionen vertreten die verschiedenen Parteien zu zentralen Themen wie Klimaschutz, Besteuerung und Migration? Auf diese Fragen versuchen viele Bürger eine Antwort zu finden, während im Wahlkampf hitzig über zahlreiche Themen diskutiert wird. Der Wahltermin rückt näher, und spätestens am 23. Februar, sowie früher für Briefwähler, sollten die Wähler eine fundierte Entscheidung getroffen haben.

Die Programme und Positionen der Parteien sind in deren Wahlprogrammen festgehalten. Zwar bietet der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung eine nützliche Zusammenfassung und Orientierung, indem er die Benutzer durch aktuelle Themen leitet und ihnen ermöglicht, diese aus ihrer Sicht zu bewerten, doch auch andere digitale Hilfsangebote sind derzeit verfügbar.

Nehmen wir den Wahl-Kompass, der an der Universität Münster entstanden ist. Dieses Tool soll besonders Unentschlossenen helfen, greift Ideen einer wissenschaftlichen Entscheidungsfindung auf. Bei ihm werden Wahlkampf-Themen entlang zweier Achsen dargestellt: einer Längsachse zwischen progressiv-ökologisch und konservativ-traditionell sowie einer Querachse, die zwischen Umverteilung und Eigenverantwortung differenziert. Nutzer beantworten 30 Thesen und erhalten anschließend eine persönliche politische Position, die sie mit den Standpunkten der Parteien vergleichen können.

Ein weiteres Beispiel ist die seit 2017 entwickelte Anwendung Wahlswiper, die im Stil von Dating-Apps funktioniert. Nutzer wischen durch verschiedene Thesen und nehmen zu diesen Stellung. In dieser App entfällt die Möglichkeit, neutral zu antworten. Sie ist sowohl für Android und iOS erhältlich als auch im Browser nutzbar.

Außerdem bietet der Wahltest eine andere Herangehensweise: Die Nutzer stimmen zu 25 Fragen ab und gewichten, wie wichtig die Themen für sie sind. Flexibilität wird großgeschrieben, da Nutzer zwischen den Fragen wechseln und ihre Antworten vor den finalen Ergebnissen anpassen können.

Zusätzlich zu diesen allgemeinen Hilfsmitteln gibt es Plattformen, die sich auf spezifische Themen konzentrieren. Wer jedoch denkt, sich durch die umfangreichen Wahlprogramme der Parteien zu wühlen, sieht sich schnell mit der Herausforderung konfrontiert, dass diese oft mehrere Dutzend Seiten umfassen. Die Verwendung von Künstlicher Intelligenz könnte hier eine Lösung bieten, da KI-gestützte Tools in der Lage sind, die Programme schnell zu analysieren und relevante Informationen zusammenzutragen. Anders als beim Wahl-O-Mat haben die Nutzer hier die Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen.

Obschon diese KI-basierten Ansätze relativ neu und kostspielig sind, gibt es bereits einige Tools, die für die bevorstehende Bundestagswahl genutzt werden können, um den Wählern die Entscheidung zu erleichtern.

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