Washington/Berlin. US-Präsident Donald Trump hat am Freitag durch seinen Onlinedienst Truth Social bekannt gegeben, dass er die Europäische Union (EU) mit massiven Strafzöllen in Höhe von 50 Prozent bedroht. Diese sollen bereits im Juni 2025 in Kraft treten, wenn keine Fortschritte bei den Verhandlungen erreicht werden.
Trump argumentierte, dass bisherige Diskussionen zwischen den USA und der EU sich schwierig gestaltet hätten. Er unterstrich zudem, dass die Europäische Union hauptsächlich dazu gegründet worden sei, um die Vereinigten Staaten im Handelsbereich zu benutzen und Vorteile für sich auszuschlafen. Zu den Kritikpunkten gehörten angebliche Währungsmanipulationen sowie ungerechte Klagen gegen amerikanische Unternehmen.
Im April hatte Trump überraschend eine 90-tägige Pause von bestimmten Zöllen für die EU und andere Länder angekündigt, nachdem er Anfang April ein umfassendes Zollprogramm eingeleitet hatte. Die EU hatte ebenfalls geplant, Gegenzölle auf US-Produkte vorerst für 90 Tage auszusetzen.
Trump hatte zuvor eine Frist bis Juli gesetzt, in der die EU und die USA eine Übereinkunft erreichen sollten; andernfalls drohte ein Zoll von 25 Prozent. Allerdings zeigte sich Trump bisher optimistisch bezüglich einer möglichen Lösung im Handelskonflikt.
Ob die geplante Einführung von 50-Prozent-Zöllen tatsächlich umgesetzt wird, ist derzeit ungewiss. In der Vergangenheit hat Trump regelmäßig mit hohen Zolldrohungen gedroht und sich dann oft zurückgezogen. Sein Ziel besteht darin, angebliche Handelsungleichgewichte auszugleichen und die Produktion in die USA zu verlagern.