Wachsende Zahl der nicht wahlberechtigten Berliner

Wachsende Zahl der nicht wahlberechtigten Berliner

Die Teilnahmequote an der Bundestagswahl war in Berlin erneut über 80 Prozent. Dennoch gab es in der Hauptstadt etwa 1,5 Millionen Menschen, die gar nicht wahlberechtigt waren. Gründe dafür sind unter anderem das Alter, fehlende deutsche Staatsbürgerschaft oder der Entzug des Wahlrechts.

Laut Informationen des Statistischen Landesamtes Berlin-Brandenburg und des Landeswahlleiters hat sich die Zahl der Berliner ohne Wahlberechtigung in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht. Zur Bundestagswahl durften 1,5 Millionen Menschen in der Stadt nicht wählen, was einen Anstieg des Anteils der nicht wahlberechtigten Personen von 34,5 Prozent im Jahr 2021 auf nun rund 37 Prozent der Gesamtbevölkerung von 3,88 Millionen im Juni 2024 bedeutet.

Von den 63 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung, die etwa 2,4 Millionen Menschen umfasst, haben 1,9 Millionen Berlinerinnen und Berliner, was 80,3 Prozent entspricht, ihr Wahlrecht in Anspruch genommen. Allerdings waren rund 481.000 Wahlberechtigte nicht an den Urnen erschienen.

Die Hauptursache für den Anstieg der nicht wahlberechtigten Menschen in Berlin ist die Anzahl der Personen mit nicht-deutscher Staatsbürgerschaft, die mittlerweile auf 964.957 gestiegen ist, verglichen mit 789.000 im Jahr 2021. Darüber hinaus gibt es 503.524 minderjährige deutsche Staatsbürger, die ebenfalls nicht wählen können.

Eine kleinere Gruppe umfasst jene, denen durch gerichtliche Entscheidung das Wahlrecht entzogen wurde, beispielsweise aufgrund von psychischen Erkrankungen oder einer gesetzlichen Betreuung. Im Jahr 2025 galt die Regel, dass Personen, die in ihrer Entscheidungsfähigkeit eingeschränkt sind und einen Betreuer benötigen, meist nicht wahlberechtigt sind.

Der Anteil der Wahlberechtigten in Berlin erreichte im Jahr 2006 rund 73 Prozent, hat aber in den letzten Jahren auf etwa 63 Prozent abgenommen.

Die Verteilung der nicht wahlberechtigten Menschen ist in der Stadt unterschiedlich. In einigen Kiezen liegt die Wahlberechtigung bei nur etwa 60 Prozent. In diesen Gebieten gibt es besonders viele minderjährige und nicht-deutsche Bewohner. Dazu gehören beispielsweise Bezirke rund um die Neuköllner Sonnenallee oder die Prinzenallee in Wedding.

Im Gegensatz dazu gibt es Stadtteile, in denen über 90 Prozent der Menschen wahlberechtigt sind, da dort kaum Minderjährige oder Ausländer leben. Solche Gebiete sind beispielsweise am Plänterwald in Treptow-Köpenick oder in Spandau.

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