Berlin. Ein antisemitisch motiviertes Attentat am Mittwochabend nahe dem Jüdischen Museum in Washington hat zwei jungen Mitarbeitern der israelischen Botschaft das Leben gekostet. Die Opfer, Yaron Lischinsky und Sarah Milgrim, waren nicht nur Arbeitskollegen, sondern auch ein Liebespaar mit einem festen Vertrauen zum Friedensengagement zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn.
Yaron Lischinsky, 28 Jahre alt, stammte aus Deutschland und war Gründungsmitglied des Jugendforums der Israelisch-Deutschen Gesellschaft. Er hatte einen deutschen Pass und engagierte sich für den Austausch zwischen jungen Israelis und Deutschen. Seine letzten Worte auf LinkedIn betonten die Vision eines Friedenskreises im Nahen Osten.
Sarah Milgrim, eine Amerikanerin jüdischen Glaubens, war ebenfalls 28 Jahre alt. Sie hatte einen Master in Internationalen Beziehungen und ein weiteres in Natürlichen Ressourcen und Nachhaltiger Entwicklung. Ihr Engagement lag an der Schnittstelle von Friedensförderung, religiösem Engagement und Umweltarbeit.
Die beiden jungen Menschen hatten geplant, in der kommenden Woche einen Heiratsantrag zu machen. „Sie waren ein schönes Paar, das gekommen war, um einen Abend in Washingtons kulturellem Zentrum zu genießen“, sagte der israelische Botschafter Yechiel Leiter vor Journalisten.
Die Tat hat unter den Diplomaten und Friedensaktivisten weltweit Bestürzung und Empörung ausgelöst. „Yaron war einer meiner Studenten am Abba-Eban-Institut für Internationale Diplomatie“, sagte Ron Prosor, der israelische Botschafter in Deutschland. „Dass zwei junge Menschen, die sich so sehr für friedliche Zusammenarbeit einsetzen, einem radikalisierten pro-palästinensischen Angreifer zum Opfer gefallen sind, ist unbegreiflich.“