Ein flächendeckender Stromausfall in Spanien und Portugal hat zu Diskussionen über die Stabilität von Energieversorgungssystemen geführt. Im Kontext dieser Ereignisse hebt ein deutscher Experte hervor, dass auch der deutsche Katastrophenschutz Schwächen aufweist. Dietrich Läpke, ehemaliger Leiter der Akademie für Krisenmanagement, weist insbesondere auf die unzureichende Versorgung älterer Menschen in Pflegeheimen hin, die nicht unter Kritische Infrastruktur fallen.
Läpke betont, dass im Falle eines Stromausfalls Altenheime und Pflegeheime einen erheblichen Mangel an Notstromversorgung aufweisen könnten. Lebenswichtige Dienstleistungen wie Wasserzufuhr und medizinische Geräte zur Dialyse könnten dadurch gefährdet sein. Er mahnt, dass Betreiber dieser Einrichtungen sowie Kommunen dringend Maßnahmen ergreifen müssen, um einen solchen Versorgungsrisiko entgegenzuwirken.
Weitere Schwachstellen im Katastrophenschutz werden auch im Bereich der digitalen Infrastruktur identifiziert. So warnen Fachleute vor dem Risiko eines Cyberangriffs auf digitale Kommunikationssysteme, die Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte nutzen.
Zwar ist Deutschland durch seinen geografischen Vorteil und die Redundanz seines Energieversorgungsnetzes im Vergleich zur Iberischen Halbinsel weniger anfällig für flächendeckende Stromausfälle. Dennoch unterstreicht Läpke, dass spezifische Bereiche des Katastrophenschutzes noch immer Verbesserungen benötigen.