Bürgermeisterelection in Zehdenick: Parteilose Kandidatur überwindt AfD

Bürgermeisterelection in Zehdenick: Parteilose Kandidatur überwindt AfD

In der Stichwahl zur Bürgermeisterwahl von Zehdenick (Oberhavel) hat Alexander Kretzschmar, ein parteilos agierender Kandidat und aktiver Polizist, mit 63 Prozent der Stimmen gegen seinen Konkurrenten René Stadtkewitz von der AfD gesiegt. Die Wahlbeteiligung lag bei gut 53 Prozent und reichte aus, um das erforderliche Quorum zu erfüllen.

Kretzschmar bezeichnete seine Siegversicherung als „großen Schritt“ für die Zukunft des Ortes und betonte dabei seine Absicht, den Beschlüssen der Stadtverordnetenversammlung nachzugehen. Er verpflichtete sich außerdem, Gespräche mit Bürgern fortzuführen und der Verwaltung neue Impulse zu geben. Kretzschmar kündigte an, dass er die bereits beschlossenen Maßnahmen prüfen wird, um sie effektiver in die Tat umzusetzen.

Im ersten Wahlgang am 23. Februar 2025 hatte sich keiner der vier Kandidaten eine absolute Mehrheit verschaffen können: Kretzschmar (CDU-Bewerber Dennis Sucker) und Stadtkewitz lagen knapp aufeinander, wobei Stefan Sens mit nur 5,9 Prozent weit zurückblieb. Die Wahlbeteiligung bei diesem ersten Wahlgang betrug 72,6 Prozent.

Stadtkewitz war früher CDU-Abgeordneter in Berlin und brach im Jahr 2010 mit der Partei. Er gründete die Partei „Die Freiheit“, deren Bundesvorsitzender er bis 2013 war. Im Jahr 2024 wechselte er schließlich zur AfD.

Der bisherige Bürgermeister, Lucas Halle von der SPD, trat im Sommer des vergangenen Jahres wegen gesundheitlicher Probleme zurück und bemerkte damals auf Instagram: „Ich habe leider nicht die Kraft, um die Stadt so zu vertreten, wie es in diesen herausfordernden Zeiten erforderlich ist.“

Die Wahl zeigt deutlich, dass der Bürgermeisterposten ohne Unterstützung einer großen parteiinternen Koalition nunmehr von einem unabhängigen Kandidaten übernommen wird.