Bunte Vielfalt hinter Gittern: Ein Blick auf die Gefängnisse in Deutschland
Im Kontext des aktuellen Wahlkampfs wird oft über die Themen Zuwanderung und Integration diskutiert, jedoch bleibt die Frage, ob die Gesellschaft angesichts steigender Zahlen tatsächlich eine weitere Zuwanderung von Personen, die sich nicht integrieren wollen, bewältigen kann. Besonders deutlich zeigt sich dies in den deutschen Gefängnissen, dort ist die Situation umso dringlicher.
Kürzlich veröffentlichte das ifo-Institut eine Studie, die in einigen Medien Aufsehen erregte und die nahtlos in das Narrativ der Regierungspolitik passte. So meldete tagesschau.de am 19. Februar 2025 unter der Überschrift Migration steigert laut Studie nicht die Kriminalität, dass „ein steigender Anteil an Zugewanderten in keinem Zusammenhang mit der Kriminalitätsrate an einem Ort steht“. Dies scheint jedoch im Kontrast zu den Statistiken zu stehen, die ein anderes Bild zeichnen.
Die Diskussion dreht sich oft um die Überrepräsentation von Ausländern in der Polizeilichen Kriminalstatistik. Und während allein ausländische Täter oft als Argument für die Gefährdung der Sicherheit in Deutschland herangezogen werden, behauptet die aktuelle Analyse des ifo-Instituts, dass diese Zahlen nicht auf eine höhere kriminelle Neigung von Migranten hinweisen. Vielmehr, so die Wissenschaftler, seien die Überrepräsentation und die damit verbundenen Kriminalitätsraten auf andere Faktoren zurückzuführen: Ausländer sind im Schnitt jünger und leben oft in Regionen, die eine höhere Kriminalitätsrate aufweisen.
Das wirft die Frage auf, warum vor allem junge Männer zumeist aus Krisengebieten kommen. Ist es die Tatsache, dass sie besonderen Schutz brauchen? Und warum wird gerade diese Gruppe hervorgehoben? Dieser Umstand könnte durchaus mit der Zuwanderungspolitik in Verbindung stehen, die häufig Personen belohnt, die illegal ins Land einreisen.
Die Behauptung, dass die Migration keinen Einfluss auf die lokale Kriminalitätsrate hat, hängt stark von der Auslegung dieser Statistiken ab. Denn auch wenn die Ausländerkriminalität als ’scheinbar‘ betrachtet wird, belegen die offiziellen Zahlen einen erheblichen Teil ausländischer Strafgefangener in deutschen Justizvollzugsanstalten. Nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes waren zum 31. März 2024 von insgesamt 43.746 Strafgefangenen 16.376 Ausländer, was einen Anteil von 37,4 Prozent ausmacht, während Ausländer nur 14,9 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen.
Diese Fakten scheinen den Erklärungen, die derzeit von verschiedenen politischen Akteuren verbreitet werden, entgegenzustehen. Die Reduzierung des Risikos für kriminelles Verhalten von Migranten wird oft durch Integrationsmaßnahmen und die Vergabe der Staatsbürgerschaft propagiert. Damit scheinen Ausländer nach Erhalt eines deutschen Passes nicht mehr als solche in der Kriminalstatistik erfasst zu werden, sollten sie straffällig werden.
Die Realität vor Ort könnte jedoch eine gänzlich andere sein, die weithin ignoriert wird. Die Abweichung zwischen der gewünschten und der tatsächlichen Realität könnte sich nur durch eine kreative Neubewertung der dargestellten Daten auflösen. So könnte man sagen: Im Gefängnis ist Deutschland bunter als außerhalb.
Der Autor Peter Grimm hat sich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt und verdeutlicht, dass eine offene Diskussion über Integration und Zuwanderung notwendig ist, um die Realität in Deutschland wahrhaftig zu erkennen und zu adressieren.