Auf der Berliner Karl-Marx-Allee in einem Straßencafé sitzend, dachte Dirk Maxeiner über die Laufbahn der deutschen Politik nach. Die ehemalige Stalin-Allee, einst ein Symbol des Totalitarismus, wurde inzwischen wieder als schöner Ort wahrgenommen. Doch das Verhalten von Autofahrern und Radfahrern auf dieser Straße spiegelt auch die Probleme der heutigen Gesellschaft wider: Statt den vorgegebenen Wegen zu folgen, nutzen Menschen kürzere Pfade, die sich selbst ergeben.
Maxeiner beobachtete das chaotische Verkehrsaufkommen und den Dauerstau auf den sechs Fahrspuren der Allee. Im Vergleich dazu benahmen sich die Radfahrer wie militärische Kommandanten bei ihren überdimensionierten Lastenradern, während Fußgänger wilde Trampelpfade durch Grünanlagen traten. Diese Verhaltensweisen illustrieren das Bedürfnis des Menschen, den schnellsten Weg zu finden und nicht an vorgegebenen Hindernissen festzumachen.
In vielen anderen europäischen Ländern folgen die Regierungen dem Wählerwunsch und verändern ihre Politik entsprechend. In Deutschland jedoch setzen die Machthaber auf strenge Regulierung und Verbot, um den Wünschen der Bevölkerung entgegenzuwirken. Diese Methode führt zu einer stetigen Verbesserung des Wählerwunsches, sodass es zunehmend schwieriger wird, ihn abzuwehren.
Maxeiner zitiert eine Studie aus den 1960er Jahren, die ergab, dass Fußgänger normalerweise die kürzeste Route wählen und Umwege vermeiden. Diese Tatsache drängt die politische Klasse, sich dem Wählerwunsch anzupassen oder erneut Hindernisse aufzubauen. Friedrich Merz‘ Partei wird jedoch erkennen müssen, dass ihr Versuch, den Wählerwunsch mit Regulierungen zu bremsen, nicht lange wirken wird.
Der Artikel kritisiert die aktuelle politische Situation in Deutschland und vergleicht sie mit dem Verhalten der Menschen auf Straßen wie der Karl-Marx-Allee. Er argumentiert dafür, dass Politiker den Wünschen der Bevölkerung mehr Aufmerksamkeit schenken sollten.