Elektronische Überwachung im Mittelalter: Frauen in Iran unter Druck
Der Bericht des UN-Menschenrechtsbüros dokumentiert, wie das iranische Regime digitale Technologien einsetzt, um Frauen zu kontrollieren und zu verfolgen, die gegen den Kopftuchverbot verstoßen. Seit dem Tod von Jina Mahsa Amini im September 2022 haben sich Proteste ausgeweitet und wurden durch strengere Gesetze und technologische Überwachung unterdrückt.
Im April 2024 startete die Staatspolizei des Iran den sogenannten Noor-Plan, der zur Kontrolle von Frauen auf öffentlichen Straßen dient. Polizisten halten Frauen an und melden sie bei Verstoß gegen das Kopftuchverbot. Mit Hilfe einer mobilen App namens Nazer können Bürger nun Anzeige gegen Frauen im öffentlichen Nahverkehr einlegen, was zu Beschlagnahmung von Fahrzeugen führen kann.
In Teheran wurde Gesichtserkennungssoftware installiert, um die Einhaltung der Kopftuchpflicht an Universitäten und anderen Örtlichkeiten zu überwachen. Frauen sind weiterhin vor Strafgerichten gestellt worden, wo sie wegen Verstoßes gegen das Kopftuchverbot mit Auspeitschungen bestraft wurden.
Ein neuer Gesetzesentwurf droht weitere Einschränkungen für Frauen einzuführen und verstärkt die Kontrolle des Staates über ihre körperliche Selbstbestimmung. Es wird befürchtet, dass dieses Gesetz zu noch schlimmeren Menschenrechtsverletzungen führt.