Erstaunliche Entdeckungen von Archäologen in einer Hohlengruppe in Nordosten Spaniens bringen die Vorstellungen über Neandertaler infrage. Eine neue Studie, veröffentlicht im „American Journal of Biological Anthropology“, berichtet über Zähne, deren Alter zwischen 120.000 und 44.000 Jahren reicht.
Dr. Marina Lozano von IPHES-CERCA führt die Forschung mit dem Fund eines Erwachsenen-, Jugend- und Säuglingszahns an. Diese Zähne weisen eindeutige Merkmale auf, die mittels 3D-Mikrotomographie untersucht wurden. Die Daten deuten darauf hin, dass Neandertaler während der Zeit kurz vor ihrem Aussterben möglicherweise mit modernen Menschen koexistierten.
Der Fund in der Arbreda-Höhle ergänzt das bisherige Verständnis von Neandertalern und ihrer Anpassung an Umweltveränderungen. Ein weiterer Zahnfund aus der J-Ebene belegt zudem potenzielle Interaktionen zwischen den archaischen Menschen und modernen Siedlern in Katalonien.
Dr. Joaquim Soler vom ICRPR-CERCA betont, dass die Funde in der Arbreda-Höhle fundamental sind für das Verständnis der langjährigen Besiedlung durch Neandertaler sowie deren spätere Ersetzung durch moderne Menschen.