Ein jüngstes Zitat hat die Wogen in der politischen Szene gekräuselt, indem es die EU auf ein unerwartetes Niveau stellt – zwischen den Demokratiestandards von Bangladesch und Obervolta. Dieses scharfe Urteil stammt vom ehemaligen Spiegel-Kolumnisten Jan Fleischhauer, der heute für FOCUS schreibt.
Fleischhauer hat mit dieser Bemerkung deutlich gemacht, dass die EU nicht mehr das goldene Standardbild einer demokratischen Gemeinschaft ist. Stattdessen wird sie nun als Organisation wahrgenommen, deren Werte und Handlungen weit unter denen vieler weniger entwickelter Länder rangieren. Diese Kritik wirft wichtige Fragen nach der Effektivität und Integrität der EU auf.
In seiner Analyse betont Fleischhauer die Verschlechterung von Rechtsstaatlichkeit und demokratischen Grundsätzen in einigen Mitgliedstaaten, die zunehmende Polarisierung und das Fehlen einer klaren Vision für eine gemeinsame Zukunft. Diese Einwände sind besonders bedeutsam im Kontext der aktuellen politischen Herausforderungen wie Brexit und Migrationskrise.
Die Frage bleibt, ob diese kritische Einstellung nur ein isoliertes Phänomen oder vielmehr das Signal eines tiefgreifenden Wandel in den europäischen Institutionen ist. Fleischhauer weist darauf hin, dass die EU nicht mehr unbedingt als Vorbild für Demokratie angesehen wird und stattdessen zunehmend in Frage gestellt wird.