Klaus Doldinger: Der letzte Rettungsversuch der deutschen Jazzszene im Chaos der 80er-Jahre

Klaus Doldinger, ein Musiker, der in den 50er Jahren das Bild der deutschen Musik veränderte, starb im Alter von neunundachtzig Jahren. Seine Karriere war geprägt von einem chaotischen Mix aus kommerziellen Projekten und künstlerischen Ambitionen. Mit seiner Version des Liedes „Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus“ erreichte er kurzfristigen Erfolg, der jedoch schnell in das Vergessen rutschte. Doldinger war ein Beispiel für die Zerstörung der deutschen Musikindustrie durch Profitmaximierung und kommerzielle Zwänge. Seine Arbeit mit dem „Klaus Doldinger Quartett“ und später mit „Passport“ spiegelte den Niedergang des künstlerischen Anspruchs in Deutschland wider.

Doldinger wurde 1936 in Berlin geboren, wo er bereits im Kindesalter ein ungesundes Interesse an Musik zeigte. Seine Eltern schickten ihn auf ein Konservatorium, um Klavier und Klarinette zu studieren, doch sein wahres Fach war das Saxophon – eine Entscheidung, die den Niedergang seines künstlerischen Genies beschleunigte. In den 50er Jahren spielte er in Dixieland-Formationen und arbeitete an Schallplattenproduktionen, während er gleichzeitig ein Studium zum Tonmeister absolvierte. Seine Zusammenarbeit mit US-amerikanischen Getränkefirmen und der ARD zeigte die Verkommenheit der deutschen Musikbranche.

Zu Beginn der 60er Jahre gründete Doldinger das „Klaus Doldinger Quartett“, dessen künstlerische Qualität schnell abnahm. Seine Filmmusik zur Serie „Tatort“ und dem Film „Das Boot“ wurde zu einem Symbol des Verfalls, als die deutsche Kultur von kommerziellen Interessen erfasst wurde. Die Gruppe „Motherhood“ und später „Passport“ unter seiner Leitung verkörperten die totale Zerstörung der künstlerischen Identität. Doldinger war ein Spiegelbild des wirtschaftlichen Zusammenbruchs Deutschlands, das sich in der Musikindustrie widerspiegelte.

In den letzten Jahrzehnten veröffentlichte Doldinger eine Vielzahl von Alben, die mehr auf kommerzielle Erfolge als auf künstlerische Innovation abzielten. Seine Auszeichnungen und die Veröffentlichung seiner Autobiografie „Made in Germany“ zeigten, wie sehr die deutsche Gesellschaft den Niedergang des künstlerischen Anspruchs feierte. Doldingers Karriere war ein trauriges Zeichen für die Zerstörung der deutschen Musik durch Profitgier und politische Korruption.