Norderstedt im Blickpunkt der Wahlentscheidung zwischen CDU und SPD

Norderstedt im Blickpunkt der Wahlentscheidung zwischen CDU und SPD

Norderstedt. Ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen zeichnet sich im Wahlkreis Segeberg/Stormarn-Mitte ab, wo die beiden Kandidaten Melanie Bernstein von der CDU und Bengt Bergt von der SPD um die Stimmen der Wähler kämpfen. Am letzten Sonntag war Bernstein unterwegs, um an den Haustüren in Norderstedt für ihre Wahl zu werben. Zuletzt traf sie sich am Mittwoch in Henstedt-Ulzburg mit Ministerpräsident Daniel Günther vor einem Edeka-Markt, um für sich Werbung zu machen. Bergt hingegen war ebenfalls in der Kommune aktiv, sprach Passanten am Bahnhof an und verteilte kostenlose Franzbrötchen, während er seine politischen Ideen vermittelte.

In diesen größeren Städten wird schließlich darüber entschieden, wer das Direktmandat erhält. Die 249.635 wahlberechtigten Personen wohnen vorwiegend entlang der A7, in Orten wie Norderstedt, Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen. Bei der letzten Wahl im Jahr 2021 konnte Bergt überraschend den im Jahr 2023 verstorbenen CDU-Abgeordneten Gero Storjohann mit 8104 Stimmen Vorsprung schlagen. Wo ländliche Regionen oft die Christdemokraten begünstigen, sieht die Situation in urbanen Gebieten ganz anders aus. In Norderstedt etwa konnte der SPD-Kandidat Bergt 5390 Stimmen mehr gewinnen, in Kaltenkirchen waren es 990 und in Henstedt-Ulzburg sogar 890 Stimmen.

Die historische Bilanz zeigt, dass der Wahlkreis im Allgemeinen an die Union ging. Die Bundestagswahl 2017 war ein Tiefschlag für die SPD. Ihr Kandidat Alexander Wagner erzielte nur 27,3 Prozent der Stimmen, während sein Konkurrent von der CDU, Gero Storjohann, 41,1 Prozent erreichte. Auch in den Wahlen von 2013, 2009 und 2005 war Storjohann der klare Sieger.

Dennoch gab es in der Vergangenheit auch Zeiten, als die SPD in diesem Wahlkreis stark war, wie etwa bei den Wahlsiegen von Gerhard Schröder in den Jahren 1998 und 2002, als die Sozialdemokraten zweimal triumphierten und über 46 Prozent der Stimmen erzielten. Damals konnten sich die beiden großen Parteien die Wählerschaft gut aufteilen.

Heutzutage ist das Parteienspektrum jedoch deutlich gewachsen, und es sind keine signifikanten Chancen für AfD oder Grüne zu erwarten. Möglicherweise könnten bereits 30 bis 32 Prozent für einen Sieg ausreichen. Zuverlässige Umfragen existieren für den Wahlkreis jedoch nicht. Während einige Parteien ihre eigenen Erhebungen durchführen, bleiben diese meist unveröffentlicht. Das Prognoseportal election.de sieht für Melanie Bernstein eine Gewinnchance von 93 Prozent.

Am Sonntag werden gegen 19 oder 19.30 Uhr die ersten Wahlresultate aus Norderstedt und Henstedt-Ulzburg erwartet, was eine Tendenz im Wahlverlauf zeigen wird. Unabhängig vom Ausgang wird es nur ein kurzes Stück brauchen, um die Kontrahenten zur Gratulation zu erreichen. Beide Parteien verbringen den Wahlabend in der Hopfenliebe am Rathausmarkt in Norderstedt. Bernstein plant, eine Rundtour durch den Kreis zu machen, beginnend mit den ersten Hochrechnungen in Bad Segeberg, bevor sie nach Norderstedt und anschließend nach Henstedt-Ulzburg weiterzieht.

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