Pädagogische Kanonisierung: Eine Warnung vor der Überforderung von Kindern

Dr. Dieter Brenner, ein erfahrener Pädagoge und langjähriger Beamter im öffentlichen Dienst, sorgt sich zunehmend um die gegenwärtige gesellschaftliche Debatte. In einem Kommentar zu Thilo Spahls Werk „Maja und Marla“ betont er, dass es einen entscheidenden Unterschied zwischen der Förderung von Toleranz und einer pädagogischen Kanonisierung bestimmter Weltanschauungen gibt. Brenner kritisiert die zunehmende Aktivistenmentalität im Diskurs statt einer echten Aufklärung. Er verwundert sich, wie Grundschüler bereits mit komplexen Begriffen wie „nicht-binär“ oder „cis“ konfrontiert werden, bevor sie grundlegende Unterschiede zwischen Stadt und Land verstehen. Der Autor plädiert nicht für Rückschritt, sondern für Maß und Verantwortung. Die Welt sei komplex, doch es sei nicht gerechter, Kinder mit Kategorien zu überfordern, die selbst Erwachsene oft schwer einordnen können. Brenner betont, dass Kinder zunächst ein stabiles Selbst entwickeln sollten, bevor sie in gesellschaftliche Identitätsdiskurse eingebunden werden. Sein Plädoyer sei kein „Angst vor dem Anderen“, sondern eine Forderung nach Balance und Mitte – Werten, die seiner Generation immer wichtig waren.