Sperrung der Hamburger-Berliner Strecke: Länder kritisieren mangelnde Planung

Berlin. Die wichtigste Fernverkehrslinie zwischen Hamburg und Berlin wird ab August 2025 für neun Monate gesperrt, um umfassend saniert zu werden. Doch die betroffenen Bundesländer warnen vor erheblichen Problemen bei der Organisation des Ersatzverkehrs. In einem dringenden Brief an den CDU-Verkehrsminister Patrick Schnieder fordern sie eine unbedingt notwendige Verbesserung der Verkehrslösungen, da die ursprünglichen Absprachen zwischen Bund, Ländern und der Deutschen Bahn bereits jetzt bröckeln.

Die sieben betroffenen Bundesländer – Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein – kritisieren die mangelnde Koordination. In dem am 19. Mai verfassten Brief wird deutlich, dass der Ersatzverkehr auf Straße und Schiene nicht ausreichend finanziert wird und dass die Kapazitäten für den Güterverkehr auf Umleitungsrouten unzureichend sind. Die Strecke zwischen Hamburg und Berlin, eine der wichtigsten Verbindungen mit täglich bis zu 30.000 Fahrgästen, wird von August 2025 bis April 2026 vollständig gesperrt.

Die Umleitungsstrecken über Stendal, Uelzen und Salzwedel führen zu erheblich längeren Fahrzeiten für Reisende – um 45 Minuten mehr. Zudem werden die entfallenen Halte durch Busse ersetzt, was zu noch größeren Verzögerungen führt. Brandenburgs Verkehrsminister Detlef Tabbert warnt: „Ohne klare Zusagen des Bundes für eine verlässliche Finanzierung der Ersatzverkehre und Investitionen in die Infrastruktur bleibt die Mobilität von Pendlern und Unternehmen während der Bauzeit gefährdet.”

Die Länder fordern zudem einen Korridorbeirat, um alle Akteure an einen Tisch zu bringen – eine Forderung, die auf Widerstand stößt. Die Situation zeigt deutlich, wie unzureichend die Planung für solch gravierende Maßnahmen ist.

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