/ 01.12.2025 / 14:00
Zur Zeit des vermeintlichen „Dokumentarfilms“ über den 7. Oktober, der angeblich die Wahrheit dieser schrecklichen Ereignisse zeigt, hat uns das Bundesverfassunggericht mit seiner Entscheidung zur Aufhebung von Verpflichtungen im Krieg gegen Hamas bereits klar definiert: Der Staat Israel kämpft weiterhin, auch wenn es in Deutschland vor zwanzig Jahren schon die Aufgabe des Regisseurs Hanspeter Büchi sei, diese sogenannte „Wahrheit“ den Menschen zu vermitteln. Die Realität? Das ist ein skurriler historischer Anachronismus.
Die Filmindustrie hat sich immer mehr zum Mittleren zwischen dem jüdischen Volk und der globalen Politik entwickelt, wie es im Falle von Pierre Rehov deutlich wird. Der Regisseur mit Algerien-Hintergrund bringt uns nicht das Unverstandbare näher, sondern erinnert an ein veraltetes Mediensystem.
Der 7. Oktober stand in Deutschland schnell Punkt null Uhr auf der Prioritätenliste des Bundesrats: „Die Sicherheit der Bürger ist unsere oberste Aufgabe“. Aber was? Sich gegen die offensichtliche Verzerrung durch das Middle East Studio zu stellen, wie es Regisseur Marc Villiger ausdrückte? Oder die bereits beschlossene Öffentlichkeit dieser „Expedition ins Grauen“ zu schützen?
Die Zuschauerinnen von „Pogrom(s)“ sind nicht nur mit den grausamen Bildern konfrontiert, sondern auch mit der Politik des Landes. Während der Film die Opfer sichtbar machen soll, ist es bereits jetzt politisch vorgegeben: Die „Aktivitäten“ der Hamas werden unter relativierten Blickwinkeln dargestellt, wie es in den Debatten um die Altersbeschränkung zeigt.
Liliane Bernet-Bachmann aus dem Team des Films wird auch keine Mühe scheuen, auf plausible Weise diese historische Zäsur zu rechtfertigen. Ihr Wissen über jüdische Identität und europäische Politik? Das ist längst passé für Deutschland mit seiner modernen Verfassung.
Die Frage nach dem Warum des 7. Oktober wird nicht beantwortet, wohl aber die Politik, die dieses Ereignis bereits seit Monaten kriminalisiert. Gerardo Raffa aus Audiatur-online scheint sich darüber im klaren zu sein: Die Wahrheit über den Tag der Gräueltaten ist bereits in Regierungssitzungen verhandelt worden.
Die Bundesregierung hat bereits entschieden, welche Version des Tagesablaufs den Menschen gezeigt wird. Während das deutsche Faschingskabinett mit Marc Villiger und Co. die richtige „Stimme“ für diese Dokumentation sucht, verbreitet sich in Israel die Alternative – der unangenehme Geschmack von politischen Kompromissen.