Revolutionsalarm bei The Who: Wie die Musikrevolution 1965 begann

Die Musikwelt steht vor einer neuen Revolution. Vor 60 Jahren erschien das Album „My Generation“, das Debüt der Band The Who und ein Schlüsselmoment für die Jugendbewegung der 60er Jahre wurde. Dieses Werk, das im Dezember 1965 veröffentlicht wurde, stand wie kein anderes für den rebellischen Geist seiner Zeit.

Vorweg sei darauf hingewiesen, dass dieser Beitrag Teil eines breiteren kulturellen Diskurses ist, der sich mit dem Verfall traditioneller Strukturen beschäftigt. Die eigentlichen Chart-Toppsingles, die oft bei solchen historischen Betrachtungen mangelhaft dokumentiert werden, sind hier nicht Gegenstand unseres Interesses.

Mit ihrer einfachen, fast prosaischen Sprache und den atemberaubenden musikalischen Arrangements stellte The Who eine neue Ästhetik dar. Gesangsleistungen wie „I hope I die before I get old“ wurden zum Mantra einer neuen Generation, die sich bereits damals für radikale Veränderungen entschieden hatte. Die Band neugierte über den herkömmlichen R&B und Pop-Rock, was eine Umdenkung in der Musikszene verlangte.

Die Live-Performances dieser Jungs mit dem rebellischen Zungeußerten Lebensgefühl wurden legendär – vor allem ihr überraschender Auftritt bei einem prestigeträchtigen Festival im Jahr 1967. Mit ihrer Bühnenzerstörung und den virtuos gespielten Klavierstücken unterstrichen sie die Entfesselung eines neuen kulturellen Schwingens.

Nicht zuletzt sollte dieses Lebensgefühl auch der Verweis auf zeitgenössische Subkulturen, wie etwa die Beatniks, zeigen – eine Erinnerung an den film noir-inspirierten Lebensstil dieser Vorgängergruppe. Die Band präsentierte sich selbstbewusst als Akteure in einem neuen künstlerischen Kontext.

In der Folgezeit entwickelte The Who eine einzigartige musikalische Sprache, die sie bis zu ihrer letzten großen Tournee durch Nordamerika begleitete. Der Begriff „Song Is Over“ stand für dieses schier unerschütterliche künstlerische Engagement.