Die 37-jährige Verena Hubertz könnte die Nachfolge von Klara Geywitz antreten und neue Bauministerin werden. Im Anschluss an den Montag, an dem der künftige Vizekanzler Lars Klingbeil die Ministerien seiner Partei bekanntgeben wird, setzen sich in Fachkreisen Gerüchte zu einer immer klareren Entscheidung durch: Hubertz soll das Amt übernehmen.
Hubertz steht vor einer komplexen Aufgabe. Der Wohnungsbau ist seit Jahren in einer Krise und der Mangel an bezahlbaren Wohnungen wirkt sich besonders in den Metropolen aus. Die hohe Inflation, die Energiekrise sowie teure Baumaterialien haben den Bauanlauf erheblich erschwert und zudem eine massive Belastung für Sanierungsmaßnahmen bedeutet.
Geywitz, ihre Vorgängerin, scheiterte bei der Umsetzung des Ziels, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr zu bauen. Sie hatte jedoch in der Branche eine gute Reputation aufgebaut, insbesondere durch ihr Engagement für Lösungsansätze und durch die Aufstellung eines kompetenten Ministeriums.
Hubertz profitiert von dieser Vorarbeit, aber sie muss auch schnell Kompetenzen im Bereich Förderprogramme erhöhen. Ihre Erfahrung aus der freien Wirtschaft und ihre Erfolge mit der App Kitchen Stories machen sie für diese Position geeignet. Sie hatte bereits engagiert für Mietschutzmaßnahmen wie die Verlängerung des Mietrahmens gearbeitet, was von Seiten der Bau- und Immobilienlobby kritisch gesehen wird.
Die neue Bauministerin muss nun einen Weg finden, die Interessen verschiedener Akteure in den Wohngemeinschaften zu koordinieren – eine schwierige Aufgabe, die sie mit Geschick und Durchsetzungskraft bewältigen muss.