Wahlvorbereitung für die Bundestagswahl 2025: Was Sie wissen müssen

Wahlvorbereitung für die Bundestagswahl 2025: Was Sie wissen müssen

Berlin. Am heutigen Sonntag stehen in Deutschland die Wahlen zum neuen Bundestag an. Wer sind die Kandidaten und was gilt es zu beachten? Hier finden Sie die Antworten auf Ihre Fragen.

Die Bundestagswahl 2025 rückt unaufhaltsam näher und ins Land zieht ein Wahlkampf, der in seiner Intensität ungewöhnlich ist. Fünf Kanzlerkandidaten, Reformen im Wahlrecht, vorgezogene Wahlen – die SPD mit stagnierenden Umfragewerten, die Linke mit überraschendem Aufwind: Selten war eine Wahl so dynamisch und unvorhersehbar.

Aber wann genau wird gewählt? Wie funktioniert das aktualisierte Wahlrecht und wann sind die TV-Debatten angesetzt? Wem zeigen die Umfragen den Weg? Wir haben wichtige Informationen für Sie zusammengefasst.

Ursprünglich war der Wahltermin in Deutschland für den 28. September 2025 festgelegt. Die Ampel-Koalition bestehend aus SPD, Grünen und FDP zerbrach jedoch, als die FDP ihren Rückzug erklärte, wodurch die Regierung unter Kanzler Olaf Scholz ihre Mehrheit im Bundestag verlor.

Am 11. Dezember 2024 stellte Scholz die Vertrauensfrage und verlor jene. Der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sah sich daher gezwungen, den Bundestag aufzulösen und den neuen Wahltermin auf den 23. Februar 2025 zu setzen.

Während die Wählerinnen und Wähler in Deutschland sich inzwischen an einen Wahlkampf im Sommer und einen Wahltag im Herbst gewöhnt haben, wird dieses Muster durch den vorgezogenen Wahltermin unterbrochen. Dies bedeutet allerdings nicht zwangsläufig, dass die regulären zukünftigen Wahlen, die für 2029 angesetzt sind, ebenfalls in den Winter fallen.

Gemäß Artikel 39 des Grundgesetzes ist es möglich, die Wahlperiode um mehrere Wochen anzupassen. Neuwahlen dürfen nicht vor 46 Monaten und nicht später als 48 Monate nach der ersten Sitzung eines neu gewählten Bundestages stattfinden. Ob dies durch den bevorstehenden Wahltermin am 23. Februar verändert wird bleibt abzuwarten. Dieser Winterwahlkampf könnte eine Ausnahme bleiben.

Die Bundestagswahl wird über die Zusammensetzung des 21. Deutschen Bundestages entscheiden. Die gewählten Abgeordneten sind für die kommenden vier Jahre an der Gesetzgebung beteiligt, legen den Bundeshaushalt fest und bestimmen die personelle Führung des Landes.

Ein zentraler Aspekt dieser Wahl ist die Wahlrechtsreform 2023, die das Parlament verkleinert. Diese neue Regelung beeinflusst die Mandatsvergabe: Selbst wenn Direktkandidaten ihre Wahlkreise gewinnen, könnten sie ihr Mandat verlieren, wenn die Partei insgesamt weniger Sitze als Wahlkreise erzielt. Hierbei spielt das Zweitstimmenergebnis eine entscheidende Rolle.

Die Grundmandatsklausel bleibt jedoch erhalten – sie erlaubt es Parteien, auch mit unter fünf Prozent Stimmen in den Bundestag einzuziehen, wenn mindestens drei Direktmandate gewonnen werden.

Wahlberechtigt sind alle deutschen Staatsbürger ab 18 Jahren, die seit mindestens drei Monaten in Deutschland wohnen und nicht rechtlich vom Wahlrecht ausgeschlossen sind. Auch Deutsche im Ausland können teilnehmen, müssen sich aber rechtzeitig ins Wählerverzeichnis eintragen.

Für die bevorstehende Bundestagswahl wird mit rund 59,2 Millionen Wahlberechtigten gerechnet, darunter etwa 2,3 Millionen Erstwähler. Jeder Wähler hat zwei Stimmen: eine für den direkten Wahlkreis und eine für die Parteienverteilung im Bundestag.

Die Briefwahl wird durch den vorgezogenen Termin erschwert. Seit dem 27. Dezember können Wahlberechtigte ihre Unterlagen beantragen, wobei der letzte Termin der 21. Februar um 15 Uhr ist. Für die Stimmabgabe im Wahllokal sind am 23. Februar die Türen von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Ein gültiger Personalausweis oder Reisepass ist erforderlich für die Identifikation.

Insgesamt haben sich 41 Parteien zur Bundestagswahl angemeldet. Allerdings kamen nicht alle auf die Wahlzettel. Parteien mit bereits mindestens fünf Abgeordneten haben einen sicheren Platz, während kleinere Parteien Unterstützungsunterschriften sammeln mussten.

Die Liste der Kandidatinnen und Kandidaten für die Bundestagswahl ist lang und vielfältig: Acht Parteien haben realistische Chancen auf Einzug, darunter fünf, die erstmals eigene Kanzlerkandidaten aufstellen.

Dieser Wahlkampf ist ungewiss, und viele Wähler fragen sich, welche Partei die politischen Überzeugungen am besten widerspiegelt. Das interaktive Tool Wahl-O-Mat hilft dabei, Übereinstimmungen zu ermitteln und wird am 6. Februar lanciert.

Ferner kann der Fernsehwettbewerb in Form von TV-Duellen zur Wahlentscheidung beitragen. Der Auftakt der Debatten beginnt mit Olaf Scholz und Friedrich Merz am 9. Februar, weitere finden bis zur Wahl statt.

Mit dem Endspurt auf den 23. Februar werden die Wahllokale von 8 bis 18 Uhr geöffnet sein, und um 18 Uhr wird die erste Prognose veröffentlicht. In der Nacht der Wahl wird schließlich das vorläufige Endergebnis bekanntgegeben, welches zeigt, welche Parteien im Bundestag vertreten sein werden und welche Koalitionen realistisch sind.

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