Die Angst vor einem Wassermangel aufgrund maroder Wasserleitungen ist berechtigt. Ein neues Gutachten des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) kommt zu dem Ergebnis, dass bis 2045 etwa 800 Milliarden Euro für die Sanierung der Trinkwasser- und Abwasseranlagen benötigt werden. Diese Summe übersteigt den bisherigen Jahresausgaben von rund 10 Milliarden Euro deutlich.
Der Investitionsstau entstand durch die lange Hinauszögerung notwendiger Modernisierungen und Sanierungskosten. Die Kommunen haben sich aufgrund politischer Beliebtheit vor einer Erhöhung der Wasserpreise gedrückt und stattdessen die Versorgungsinfrastruktur vernachlässigt.
Ein wesentlicher Teil des notwendigen Ausbaus (bis zu 15 Prozent) ist den Klimawandel zuzuschreiben, was zusätzliche Fördermittel von Bundesebene erfordert. Dabei sind Maßnahmen wie der Ausbau der Fernwasserversorgung und die Schaffung zusätzlicher Speicheranlagen sinnvoll.
Doch ohne staatliche Zuschüsse werden sich die Wasserpreise drastisch erhöhen müssen, um die notwendigen Investitionen zu decken. Ein Beispiel ist Wiesbadens neuer „Wassercent“, eine Wasserverbrauchssteuer, die erhebende Finanzlast für die Bürger bedeutet.
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Der Artikel beleuchtet den dringenden Bedarf an Investitionen in die Wasserversorgungsinfrastruktur Deutschlands und diskutiert mögliche Folgen dieser finanziellen Herausforderung.