Zverev legt den Finger in die Wunde nach Sinners Dopingaffäre

Zverev legt den Finger in die Wunde nach Sinners Dopingaffäre

Hamburg. Der führende deutsche Tennisspieler Alexander Zverev hat sich kritisch zur Entscheidung der WADA im Fall Jannik Sinner geäußert. Zverev, der sich nach seiner Niederlage im Finale der Australian Open in Melbourne noch im Wettkampfmodus befindet, äußerte sich verwundert über die Dreimonats-Sperre, die dem Italiener auferlegt wurde.

„Es ist eigenartig, wie das Ganze verlaufen ist. Wenn man nichts falsch gemacht hat, sollte man nicht bestraft werden“, erklärte Zverev bei einer Pressekonferenz im Rahmen des ATP-Turniers in Rio de Janeiro. „Doch wenn es tatsächlich zu einem Verstoß gekommen ist, dann erscheint mir die Sanktion von drei Monaten für Steroidmissbrauch nicht ausreichend.“

Der jüngste Vergleich zwischen Sinner und der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) sorgte für viel Aufsehen. Sinner akzeptierte die Sperre, die ihn bis zum 4. Mai von Wettkämpfen ausschließt, was ihn jedoch nicht von einer Teilnahme an Grand Slam-Turnieren abhält.

„Wenn es nicht seine Schuld war, ist die Strafe ungerechtfertigt“, so Zverev. „Sollte jedoch ein Fehlverhalten vorliegen, dann ist die Strafe gerechtfertigt. Die ganze Situation ist einfach merkwürdig.“ Zverev ist nicht der Einzige, der kritische Stimmen geäußert hat – auch andere Tennisprofis wie Stan Wawrinka und Nick Kyrgios haben sich in ähnlichem Tonfall geäußert.

Der Vorwurf des Dopingmissbrauchs bezieht sich auf zwei positive Tests von Sinner auf Clostebol im März 2024. Die zuständige International Tennis Integrity Agency (ITIA) akzeptierte die Erklärung des Spielers, dass das Steroid unbeabsichtigt durch eine Behandlung bei einem Physiotherapeuten in seinen Körper gelangt sei. Die WADA hatte ursprünglich eine mehrjährige Sperre gefordert, erkannte jedoch an, dass Sinner nicht absichtlich dopingrelevant gehandelt hat.

Für Zverev eröffnet die Situation mit Sinner neue Perspektiven im Wettkampf um die Weltranglistenposition. „Wenn er für drei Monate keine Punkte holen kann, ist es für mich mathematisch einfacher, aufzuholen. Das ist nur logisch“, kommentierte der 27-Jährigne. Sinner wird zwar bei den French Open, die vom 25. Mai bis 8. Juni stattfinden, wieder antreten können, doch Zverev und sein Konkurrent Carlos Alcaraz sehen ihre Möglichkeit, den Abstand in der Rangliste zu verringern.

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