Gazastreifen: US-Stiftung plant neue Hilfsprogramme trotz Kritik

Im Gazastreifen droht eine dringende humanitäre Krise, da Lebensmittel knapp werden und Israel die Lieferungen von Hilfsgütern blockiert. Eine private Stiftung aus den USA will nun aktiv werden, um Hilfsgüter zu verteilen und dabei Hamas zu übergangen. Doch diese Pläne lösen Kritik aus.

Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) plant, über vier Verteilzentren in Gaza 1,2 Millionen Palästinenser mit Lebensmitteln, Wasser und Hygiene-Materialien zu versorgen. Das Ziel ist es, alle zwei Millionen Bewohner des Gazastreifens durch eine neue Verteilungsmethode zu unterstützen. Die Stiftung plant, Essenspakete mit 50 Mahlzeiten für Familien bereitzustellen und die Güterlieferungen anderer humanitärer Organisationen in den Gazastreifen zu erleichtern.

Amnesty International warnte jedoch vor dem Einsatz privater Sicherheitskräfte, die gemäß dem Vorschlag Routen und Verteilzentren sichern sollen. Die Menschenrechtsorganisation befürchtet, dass eine Stiftung, die an der „illegalen Besatzung“ des Gazastreifens durch Israel beteiligt ist, gegen das Völkerrecht verstoßen könnte.

Die israelische Armee hat kürzlich erneut massive Luftangriffe auf Hamas-Ziele in Gaza gestartet und eine neue Bodenoffensive eingeleitet. Am Montag beschloss das israelische Sicherheitskabinett einen Plan zur „Eroberung“ des Gazastreifens und einer dauerhaften Besetzung.

Humanitäre Organisationen warnen vor einer drohenden Hungerkatastrophe, da die Lebensmittelvorräte in Gaza zur Neige gehen. Israel blockiert seit Mitte März die humanitären Hilfslieferungen in den Gazastreifen und will ein neues Verteilungssystem einführen.

Die Pläne der US-Stiftung lösen daher sowohl humanitäre als auch politische Spannungen aus, während sich im Gazastreifen eine dringende Notlage entwickelt.