Berlin: GEW-Warnstreik von Angestellten in der Bildungsbranche startet

Angestellte Lehrkräfte, Sozialpädagogen und Erzieherinnen an Berliner Schulen haben am Dienstag mit einem dreitägigen Warnstreik begonnen. Die Gewerkschaft GEW fordert bessere Arbeitsbedingungen, einschließlich kleinerer Klassen und verbesserten Gesundheitsschutz. Der Streik wirft jedoch kontroverse Diskussionen über die Wahl des Zeitpunkts auf, da er während der Prüfungsphase für das Abitur und den Mittleren Schulabschluss stattfindet.

Der Landesschülerausschuss kritisiert den Ausfall von Unterricht in dieser entscheidenden Phase. „Wir würden uns wünschen, dass in der Hinsicht auf die Schülerinnen und Schüler Rücksicht genommen wird“, sagte Orcun Ilter, Vorsitzender des Ausschusses.

Die Bildungsverwaltung bestätigte, dass alle geplanten Prüfungen durchgeführt werden sollen. Allerdings könnte es zu Einschränkungen im Unterricht kommen. „Verantwortungslos ist nicht unser Streik, sondern die Verweigerungshaltung der Bildungsverwaltung“, argumentierten die GEW-Landesvorsitzenden Martina Regulin und Gökhan Akgün.

Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) äußerte Verständnis für kleinere Klassen, doch fand sie den Timing des Warnstreiks verantwortungslos. „Berlin kann als Mitglied der Tarifgemeinschaft der Länder nicht im Alleingang handeln“, sagte sie.

Der Landeselternausschuss fordert ein Aktionstag an einem Wochenende, um Unterstützung für die Forderungen zu gewinnen. Der Vorsitzende Norman Heise kritisierte das fehlende Engagement des Senats.

Die GEW überlegt weitere Eskalationsschritte im Anschluss an den Warnstreik, da bisherige Verhandlungsversuche erfolglos geblieben sind. „Ohne Druck bewegt sich dieser Senat nicht“, erklärte Regulin und Akgün.